Frauenpower in Deutschland: Hohe Teilzeitquote stärkt die Erwerbstätigkeit!

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Yvonne Lott erläutert die hohe Erwerbstätigenquote in Deutschland und fordert bessere Vereinbarkeit von Beruf und Familie.

Yvonne Lott erläutert die hohe Erwerbstätigenquote in Deutschland und fordert bessere Vereinbarkeit von Beruf und Familie.
Yvonne Lott erläutert die hohe Erwerbstätigenquote in Deutschland und fordert bessere Vereinbarkeit von Beruf und Familie.

Frauenpower in Deutschland: Hohe Teilzeitquote stärkt die Erwerbstätigkeit!

In Deutschland ist die aktuelle Erwerbstätigenquote besonders für Frauen bemerkenswert hoch. Yvonne Lott, eine Arbeitszeitexpertin der Hans-Böckler-Stiftung, hebt in einer jüngsten Analyse hervor, dass diese Entwicklung als positiv zu bewerten ist. Sie empfiehlt der Bundesregierung, den Fokus auf die Verbesserung der Vereinbarkeit von Beruf und Familie zu legen. Innovative Arbeitszeitmodelle, die planbare und maßvolle Tagesarbeitszeiten unterstützen, könnten hier Abhilfe schaffen. Kritisch äußert sich Lott jedoch zu den überarbeiteten Plänen zur Abschaffung der täglichen Höchstarbeitszeit, da diese Menschen mit Sorgeverpflichtungen die Teilhabe am Erwerbsmarkt erheblich erschweren könnten. Laut bietigheimerzeitung.de ist die Teilzeitquote in Deutschland im Vergleich zu anderen EU-Staaten hoch mit 28,5 %, was Platz 3 innerhalb der Europäischen Union bedeutet.

Diese hohe Teilzeitquote wirft viele Fragen auf, insbesondere in Zeiten des zunehmenden Fachkräftemangels. In Anbetracht der wachsenden Anforderungen der Arbeitgeber nach längeren Arbeitszeiten, liegt die durchschnittliche Wochenarbeitszeit für 20- bis 64-Jährige in Deutschland bei 35,1 Stunden. Damit liegt Deutschland unter dem EU-Durchschnitt von 37,1 Stunden. Während in Griechenland die höchste durchschnittliche Wochenarbeitszeit mit 40,9 Stunden verzeichnet wird, pendelt sich die niedrigste in den Niederlanden mit 33,1 Stunden ein, was durch die dortige hohe Teilzeitquote bedingt ist, die 39 % beträgt, so destatis.de.

Entwicklung der Arbeitszeiten in der EU

Die Analyse zeigt auch, dass im Zeitraum von 2013 bis 2023 die durchschnittliche Arbeitszeit der Teilzeiterwerbstätigen in der EU von 20,9 auf 22,5 Stunden anstieg, während die der Vollzeiterwerbstätigen im gleichen Zeitraum von 41,3 auf 40,4 Stunden gesenkt werden konnte. Bei der Betrachtung der Unterschiede zwischen den Geschlechtern hat sich die durchschnittliche Wochenarbeitszeit für vollzeiterwerbstätige Männer in der EU auf 41,2 Stunden und für Frauen auf 39,4 Stunden erhöht. In Deutschland arbeiten Männer durchschnittlich 40,8 Stunden und Frauen 39,1 Stunden.

Besonders auffällig ist auch die Situation junger Erwerbstätiger. 15- bis 24-Jährige in der EU arbeiteten durchschnittlich nur 16,0 Stunden pro Woche, wobei die Zahl in Deutschland mit 13,9 Stunden noch niedriger ausfällt. Teilzeiterwerbstätige Männer und Frauen in Deutschland arbeiten jeweils 21,3 und 22,3 Stunden, während die EU-Durchschnittswerte bei 22,1 Stunden für Männer und 22,6 Stunden für Frauen liegen.

Um den Herausforderungen auf dem Arbeitsmarkt zu begegnen, sind kluge Lösungen gefragt. Die Regierung sollte über nachhaltige und zukunftsorientierte Arbeitszeitmodelle nachdenken, um die Erwerbstätigkeit in Deutschland zu fördern und den Herausforderungen durch den Fachkräftemangel proaktiv zu begegnen. Diese Überlegungen sind entscheidend für eine positive Entwicklung im deutschen Arbeitsmarkt, insbesondere im Hinblick auf die stärkere Einbindung von Frauen in die Erwerbsarbeit und die Schaffung einer familienfreundlicheren Arbeitswelt.