Kampf um die Seltenen Erden: Gefahr für Baden-Württembergs Industrie!

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Ditzingen profitiert von Seltenen Erden для Laserproduktion; geopolitische Spannungen beeinflussen Versorgungssicherheit und Umwelt.

Ditzingen profitiert von Seltenen Erden для Laserproduktion; geopolitische Spannungen beeinflussen Versorgungssicherheit und Umwelt.
Ditzingen profitiert von Seltenen Erden для Laserproduktion; geopolitische Spannungen beeinflussen Versorgungssicherheit und Umwelt.

Kampf um die Seltenen Erden: Gefahr für Baden-Württembergs Industrie!

Seltene Erden sind in der modernen Industrie unverzichtbar und spielen eine zentrale Rolle in der Produktion vieler Technologien, insbesondere in der Herstellung von Lasern, Handys, Elektroautos sowie Windkraftanlagen und Solaranlagen. Heute sind zahlreiche Unternehmen in Baden-Württemberg, wie Trumpf in Ditzingen und Stöber Antriebstechnik in Pforzheim, stark von diesen Rohstoffen abhängig. China ist der Hauptlieferant, da das Land über 90% der weltweit produzierten Seltenen Erden verarbeitet und etwa 60% des globalen Abbaus verantwortet. Diese Abhängigkeit wird zunehmend kritisch, insbesondere im Kontext des derzeitigen Handelskonflikts zwischen China und den USA, der auch Auswirkungen auf die europäische Industrie hat. Wie der SWR berichtet, wird das Thema auf dem kommenden G7-Gipfel in Kanada behandelt, wo viele Nationen besorgt über die zukünftige Verfügbarkeit von Seltenen Erden sind.

Der Begriff „Seltene Erden“ umfasst 17 metallische Elemente, darunter Cer, Lantan, Neodym und Yttrium. Die wichtige Rolle dieser Materialien in der Industrie ist unbestritten, denn sie sind entscheidend für die Entwicklung moderner Technologien. Beispielsweise benötigt Trumpf für seine Lasersysteme Laserkristalle aus Seltenen Erden, und Stöber Antriebstechnik ist besonders auf Neodym angewiesen. Aufgrund des Handelsstreits haben Unternehmen wie Stöber bereits Lieferverzögerungen erlebt, die ihre Produktionsprozesse gefährden könnten. Ein komplettes Lieferstopp könnte Stöber zufolge bis zu 30% des Umsatzes gefährden.

Chinas Einfluss und neue Regelungen

Die chinesische Regierung hat neue Regelungen für den Abbau und die Verwendung von Seltenen Erden erlassen, die am 1. Oktober 2024 in Kraft treten sollen. Ministerpräsident Li Qiang unterzeichnete ein Dekret, das vorschreibt, dass die Ressourcen dem Staat gehören und Firmen, die diese abbauen oder verarbeiten, ein Rückverfolgbarkeitssystem einführen müssen. Dies geschieht im Kontext eines erhöhten Bedarfs an Seltenen Erden, der prognostiziert wird und der die globale Nachfrage zusätzlich anheizen könnte. Den neuen Vorschriften zufolge wird auch der Abbau kontrolliert, um die Ressourcen schonend auszubeuten und Umweltauswirkungen wie die Entstehung von giftigem Schlamm zu minimieren.

Die deutsche Industrie bezieht nach Angaben der Tagesschau rund zwei Drittel ihrer Seltenen Erden aus China. Diese Abhängigkeit beinhaltet auch Risiken, da China im Jahr 2022 bereits Beschränkungen für die Ausfuhr von anderen kritischen Rohstoffen wie Germanium und Gallium eingeführt hat, die vor allem in der Chipindustrie Verwendung finden. Dies geschieht häufig mit dem Verweis auf nationale Sicherheitsinteressen.

Recycling und Zukunftsausblick

Ein weiterer Aspekt, den Unternehmen wie Stöber thematisieren, ist die Notwendigkeit, die Recyclingquote von Seltenen Erden zu erhöhen. Momentan ist diese recht gering, und der Recyclingprozess selbst ist umweltschädlich und aufwändig. Stöber fordert eine enge Zusammenarbeit zwischen Politik, Forschung und Industrie, um effizientere und nachhaltigere Lösungen zu entwickeln. Trumpf verfolgt zudem eine „Zwei-Wege-Strategie“: Das Unternehmen möchte einerseits bestehende Beziehungen zu China pflegen und andererseits alternative Handelsketten suchen, um sich gegen mögliche zukünftige Lieferengpässe abzusichern.

Mit dem G7-Gipfel und den neuen Regelungen Chinas steht die Zukunft des Marktes für Seltene Erden auf der Kippe. Experten warnen bereits, dass die Vorräte nur für wenige Wochen ausreichen könnten, falls China den Export stoppt. Der Druck auf die Industrie in Deutschland und Europa wächst, sich von dieser aktuellen Abhängigkeit zu befreien und eigene Strategien zu entwickeln, um die Verfügbarkeit dieser entscheidenden Rohstoffe nachhaltig zu sichern.