Wurzelsuche in Freudental: Emotionale Rückkehr der Nachfahren

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Das Nachfahrentreffen in Freudental vereint Geschwister auf Identitätssuche vom 11.-14. September 2025. Aktivitäten und Begegnungen inkl. Kunstwerkübergabe.

Das Nachfahrentreffen in Freudental vereint Geschwister auf Identitätssuche vom 11.-14. September 2025. Aktivitäten und Begegnungen inkl. Kunstwerkübergabe.
Das Nachfahrentreffen in Freudental vereint Geschwister auf Identitätssuche vom 11.-14. September 2025. Aktivitäten und Begegnungen inkl. Kunstwerkübergabe.

Wurzelsuche in Freudental: Emotionale Rückkehr der Nachfahren

Das zweite Freudentaler Nachfahrentreffen fand vom 11. bis 14. September 2025 statt und bot den Teilnehmern die Möglichkeit, ihre familiären Wurzeln zu erkunden und Erinnerungen aufzufrischen. Barbara Rubin, Tochter von Margot Stein, berichtete während der Veranstaltung über ihre Identitätssuche. Ihre Stimme fand Gehör, als sie mit ihrem Bruder David zu den Wurzeln ihrer Familie reiste, obwohl ihre Mutter ihnen früher untersagt hatte, nach Deutschland zu reisen. Trotz dieser Vergangenheit betrachteten die Geschwister ihre Reise als entscheidend und positiv. Barbara erzählte: „In Deutschland zu sein, fühlt sich an wie ein bisschen Frieden“.

Besonders emotional wurde es für Elisheva Rubin, die Enkelin von Margot Stein. Sie äußerte, dass das Nachfahrentreffen sowohl „traurig als auch beglückend“ war. Der Besuch des Hauses ihrer Großmutter sowie die Teilnahme am Theaterspaziergang „Der letzte Schammes“ hinterließen bei ihr einen bleibenden Eindruck und viele Emotionen. Bürgermeister Alexander Fleig hob in seiner Rede die Intensität der Begegnungen hervor und betonte die Freundlichkeit und Offenheit der Freudentaler, die den Gästen während ihres Aufenthalts entgegengebracht wurde.

Vielfältige Veranstaltungen

Das Nachfahrentreffen umfasste eine Reihe von Veranstaltungen, die alle darauf abzielten, Gemeinschaft und Erinnerungen zu fördern. Eröffnet wurde das Treffen am 11. September mit einer Vernissage unter dem Titel „Returning to Freudental“ von David Rubin, einem Nachfahren einer Freudentaler Familie. Historiker Steffen Pross führte die Gäste in die Geschichte ein und eröffnete so das Wochenende. Ein ökumenischer Gottesdienst in der ehemaligen Synagoge am 14. September 2025 und ein öffentlicher Brunch im Evangelischen Gemeindehaus boten weitere Gelegenheiten zum Austausch und zur Erinnerung.

Ein ganz besonderes Highlight war die Neuanbringung eines Gedenkschildes am Haus „Margot Stein“ sowie die symbolische Baumpflanzung im Garten der Erinnerung, die am 14. September stattfand. Diese Zeremonien unterstrichen die Bedeutung des Treffens und die Verbindung zwischen Vergangenheit und Gegenwart.

Kunst und Erinnerung

Ein weiterer bewegender Moment war der Kauf des Kunstwerks „The Dark Angels“ von David Rubin durch Reinhard Maier. Für 5000 Euro erwarb er das Kunstwerk, das der Gemeinde übergeben wurde. Maier erklärte, das Kunstwerk solle in Freudental bleiben, um die Botschaft zu vermitteln: „Aus Dunkelheit neues Licht zu erschaffen“. Diese Worte reflektieren das Streben der Teilnehmer, durch ihre Rückkehr und Erinnerungen ein neues Licht auf die Geschichten ihrer Familien zu werfen.

PKC-Leiter Michael Volz gab an, dass die Teilnehmer signalisiert hätten, zu einem zukünftigen Treffen zurückzukehren. Dies wurde als ein positives Zeichen für die Verbindung von Nachkommen und ihren Wurzeln in Freudental angesehen. Die Initiative, die durch solche Treffen entsteht, zeigt, wie wichtig es ist, das Erbe lebendig zu halten und die Geschichten der Vergangenheit zu ehren. Besucher aus nah und fern waren eingeladen, an den zahlreichen Kommentierungen und den damit verbundenen Ereignissen teilzunehmen.

Dieser Austausch hat nicht nur persönliche Geschichten wiederbelebt, sondern auch eine Gemeinschaft geschaffen, die über Generationen hinweg verbindet. Eine Rückkehr zu den Wurzeln, die sowohl schmerzhaft als auch heilend sein kann.