Widerstand gegen LEA: Kommunen fordern Schutz für Schanzackerflächen!

Widerstand gegen LEA: Kommunen fordern Schutz für Schanzackerflächen!
Asperg, Deutschland - In den Städten Ludwigsburg, Asperg und Tamm sowie im Landkreis Ludwigsburg regt sich Widerstand gegen die Pläne des Landes zur Errichtung einer Landeserstaufnahmestelle (LEA) auf dem Schanzacker. Trotz eines neuen Umweltgutachtens, das am 4. Juni bei einem Treffen mit Justizministerin Marion Gentges zur Sprache kam, bleiben Bedenken der Kommunen bestehen. Dieses Gutachten, das seit Anfang April vorliegt, untersucht die potenziellen Auswirkungen der Bebauung auf geschützte Arten und deren Lebensräume.
Das Gutachten erkennt an, dass eine Bebauung aus ökologischer Sicht grundsätzlich möglich sei, jedoch sind umfangreiche Schutzmaßnahmen erforderlich. Unter diesen befinden sich Anforderungen an die Baugrundvorbereitungen außerhalb der Vogelbrutzeit sowie die Schaffung von Ausgleichsflächen für bedrohte Vogelarten wie die Feldlerche. Diesbezüglich wurden bei Begehungen 18 Vogelarten gesichtet, darunter auch der gefährdete Feldsperling. Zudem betrifft die geplante LEA ein 22 Hektar großes Ackerland, was zur Besorgnis unter den Anwohnern führt, da dieses Land derzeit landwirtschaftlich genutzt wird.
Bedenken der Kommunen und Bürgerinitiativen
Die Bedenken der Kommunen wurden von Tamms Bürgermeister Martin Bernhard und Aspergs Bürgermeister Christian Eiberger geäußert. Letzterer bezeichnete das Gebiet auf dem Schanzacker als „ungeeignet für eine Erstaufnahmeeinrichtung“. Auch der Landkreis Ludwigsburg sieht „erhebliche Herausforderungen“ in der geplanten Nutzung und die Erste Bürgermeisterin von Ludwigsburg, Renate Schmetz, fordert eine eingehende Analyse der naturschutzrechtlichen Bewertung. Die Kommunen erwarten, dass ihre Vorbehalte in die Entscheidungsfindung einfließen werden.
Zusätzlich äußert die Bürgerinitiative „Gemeinsam gegen LEA Tamm-Asperg“ Kritik an der Transparenz und fordert Akteneinsicht, da sie das Gutachten des Landes als unzureichend ansieht. Insbesondere wird ausgesagt, dass in dem Gutachten keine Untersuchungen zu Wasservorkommen und den Auswirkungen auf die Landwirtschaft enthalten sind.
Geplante Kapazität und nächster Schritt
Die LEA soll eine Kapazität von bis zu 2500 Menschen ermöglichen und vorläufig umfasst die Planung 17 Gebäude für unterschiedliche Nutzungen. Der nächste Schritt besteht in der Untersuchung der bauplanungs- und raumordnungsrechtlichen Situation, deren Fertigstellung jedoch ungewiss ist.
Vor der Sommerpause sind weitere Gespräche geplant, um offene Fragen zu klären und hoffentlich eine gemeinsame Basis zu finden. Landrat Dietmar Allgaier hat betont, dass eine sorgfältige Prüfung des Gutachtens erfolgen wird und signalisierte Dialogbereitschaft. Die Kommunen stellen eine klare Erwartung an diesen Prozess: Ihre Bedenken müssen ernst genommen werden.
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Ort | Asperg, Deutschland |
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