Mammut-Stoßzahn entdeckt: Schatzsucher im Visier bei Lauda!

Im Main-Tauber-Kreis wurde ein 12.000 Jahre alter Mammut-Stoßzahn entdeckt. Sicherheitsmaßnahmen und archäologische Funde prägen die Suedlink-Baustelle.
Im Main-Tauber-Kreis wurde ein 12.000 Jahre alter Mammut-Stoßzahn entdeckt. Sicherheitsmaßnahmen und archäologische Funde prägen die Suedlink-Baustelle. (Symbolbild/MS)

Mammut-Stoßzahn entdeckt: Schatzsucher im Visier bei Lauda!

Lauda-Königshofen, Deutschland - Bei Bauarbeiten für das Großprojekt „SuedLink“ in Lauda-Königshofen, einem Ort im Main-Tauber-Kreis, wurde kürzlich ein spektakulärer archäologischer Fund gemacht: ein 12.000 Jahre alter Mammut-Stoßzahn. Der Stoßzahn misst 1,20 Meter und ist einer der wenigen eiszeitlichen Funde dieser Art im Norden Baden-Württembergs. Archäologe René Wollenweber vom Landesamt für Denkmalpflege Baden-Württemberg (LAD) bezeichnet den Fund als äußerst bedeutend, der Laboruntersuchungen unterzogen wird, um das genaue Alter zu bestätigen. Experten schätzen, dass der Stoßzahn aus der Zeit der letzten Eiszeit stammt und zahlreiche Informationen über das Leben dieser eindrucksvollen Tiere liefern könnte. Dies wird auch durch Tagesschau und Tagesspiegel bestätigt.

Besonders auffällig ist die Bemühung, den Fundumschritt zu schützen. Die Grabungsstelle wird rund um die Uhr von Sicherheitskräften bewacht, da es bereits mehrere ungebetene Schatzsucherversuche gab. Ein Vorfall, der in der Region für Aufsehen sorgte, ereignete sich, als ein Mann mit einem Spaten vor dem Sicherheitsdienst flüchtete. Zudem gab es anonyme Drohnenüberflüge über das Grabungsgebiet, wobei vermutet wird, dass sie aus dem nahegelegenen Wald gesteuert wurden. Das Sicherheitsrisiko ist also nicht zu unterschätzen, was die Bedeutung und den Wert des Fundes unterstreicht. Die Arbeiten auf der Baustelle sollen jedoch trotz dieser Vorkommnisse bis zum Jahresende abgeschlossen werden, ohne dass größere Bauverzögerungen für das SuedLink-Projekt erwartet werden.

Das SuedLink-Projekt

Das SuedLink-Projekt hat das Ziel, Windstrom von der Nordsee nach Süddeutschland zu transportieren und umfasst eine rund 700 Kilometer lange Trasse, die durch sechs Bundesländer führt: Schleswig-Holstein, Niedersachsen, Hessen, Thüringen, Bayern und Baden-Württemberg. Die Gesamtinvestitionen für dieses Großprojekt belaufen sich auf etwa zehn Milliarden Euro. Es wird erwartet, dass mit der Fertigstellung Strom für zehn Millionen Haushalte bereitgestellt werden kann. Ursprünglich war der Abschluss der Arbeiten Ende 2022 vorgesehen, nun wird jedoch von einem Baubeginn in allen Abschnitten im Jahr 2025 ausgegangen.

Weitere archäologische Funde

Neben dem Mammut-Stoßzahn wurden während der Grabungen auch Überreste aus der Steinzeit entdeckt, darunter Kochstellen sowie Vorratsgruben. Dies deutet darauf hin, dass die Region bereits vor zehntausenden Jahren bewohnt war. Es gibt Bestrebungen, die archäologischen Funde in einer Ausstellung zu präsentieren, die auch andere Entdeckungen, wie Bestattungen aus dem Neolithikum, umfassen könnte. Diese Forderung wird von vielen Archäologen und interessierten Bürgern unterstützt, die den Wert dieser historischen Entdeckungen für die Region erkennen.

Die aufregenden Funde am Standort und die laufenden Archäologie-Projekte in der Region werfen ein neues Licht auf das frühere Leben und die Entwicklung der menschlichen Zivilisation in Nordbaden-Württemberg. Die Verbindung zwischen moderner Infrastruktur und unseren uralten Wurzeln zeigt, wie wichtig es ist, unsere Geschichte zu bewahren, während wir neue Wege für die Zukunft erschließen.

Details
OrtLauda-Königshofen, Deutschland
Quellen