Schock in Heilbronn: US-Konzern schließt Produktion und streicht Jobs!

US-Konzern GGB schließt seinen Produktionsstandort in Heilbronn und streicht 65 von 115 Arbeitsplätzen aufgrund von Rationalisierungen.
US-Konzern GGB schließt seinen Produktionsstandort in Heilbronn und streicht 65 von 115 Arbeitsplätzen aufgrund von Rationalisierungen. (Symbolbild/MS)

Schock in Heilbronn: US-Konzern schließt Produktion und streicht Jobs!

Heilbronn, Deutschland - Der US-Konzern GGB hat angekündigt, seine Produktion und Logistik am einzigen Standort in Deutschland in Heilbronn, Baden-Württemberg, zu schließen. Dies betrifft mehr als die Hälfte der Belegschaft; konkret verlieren 65 von 115 Mitarbeitern ihren Job. GGB, dessen Hauptsitz in Thorofare, New Jersey, ansässig ist, ist auf die Fertigung von Gleitlagern für die Automobilindustrie und Medizintechnik spezialisiert. Der Standort Heilbronn existiert bereits seit 1991 und feierte im vergangenen Jahr sein 50-jähriges Betriebsjubiläum.

Die Schließungsankündigung wurde den Mitarbeitern am 14. Mai 2025 mitgeteilt. Die Produktion wird in die Slowakei verlagert, während die Logistik nach Frankreich umgezogen werden soll. Laut Merkur begründet GGB die Maßnahmen mit der Notwendigkeit, Abläufe zu rationalisieren und auf ungünstige Rahmenbedingungen in Deutschland zu reagieren. Hohe Energiekosten, Bürokratie und Steuerbelastungen werden als wesentliche Faktoren genannt, die zu dieser Entscheidung geführt haben.

Reaktionen und Widerstand

Die IG Metall hat in einer Stellungnahme großen Unmut über die Entscheidung geäußert. Trotz der kürzlich beendeten Kurzarbeit im Werk Heilbronn beschreibt die Gewerkschaft die wirtschaftliche Lage des Betriebs als „solid“. IG Metall plant, gemeinsam mit den Beschäftigten für den Erhalt der Arbeitsplätze zu kämpfen. Niklas Anner, ein Sekretär der IG Metall, hat betont, dass die Mitarbeiter wütend sind und entschlossen, für ihre Jobs zu kämpfen.

In der Region Heilbronn gab es in letzter Zeit auch einen erheblichen Stellenabbau, unter anderem bei einer Tochtergesellschaft von Thyssenkrupp sowie die Insolvenz eines Elektro-Fahrzeugbauers. Diese Entwicklungen werfen ein schattiges Licht auf die industrielle Zukunft der Region.

GGB gehört zum amerikanischen Timken-Konzern, der möglicherweise von Anfang an mehr an der Marke und den Kundenbeziehungen des Heilbronner Standorts interessiert war, als an der langfristigen Sicherung von Arbeitsplätzen. Die genauen Beweggründe für die Verlagerung sind aktuell unklar, doch die sozioökonomischen Auswirkungen sind bereits spürbar. Der Standort Heilbronn und seine Mitarbeiter stehen nun vor einer ungewissen Zukunft.

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OrtHeilbronn, Deutschland
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