Wernau hat endlich eine Bürgermeisterin - Nach 500 Tagen der Ungewissheit!

Wernau hat endlich eine Bürgermeisterin - Nach 500 Tagen der Ungewissheit!

Christiane Krieger hat sich nach über eineinhalb Jahren im Rathaus von Wernau am Neckar endlich den Titel „gewählte Bürgermeisterin“ verdient. Die 37-Jährige wurde mit 70 Prozent der Stimmen gewählt, sah sich jedoch gezwungen, auf diesen Titel zu verzichten, da ihre Wahl von einem sogenannten „Spaßkandidaten“ angefochten wurde. Dieser hatte es nicht einmal auf den Wahlzettel geschafft, dennoch zog seine Klage vor dem Verwaltungsgerichtshof über 500 Tage in die Länge, bevor die Revision schließlich nicht zugelassen wurde. Krieger hatte selbst ihre Bachelor-Arbeit über die Problematik von „Spaßkandidaten“ und den damit verbundenen Wahlanfechtungen geschrieben. Sie kritisiert die langen Verfahren und sieht sie als demokratiegefährdend an. Kommunal.de berichtet, dass sie sich für eine schnellere Bearbeitung solcher Klagen starkmachen möchte.

Die Angelegenheit wirft ein Schlaglicht auf ein größeres Problem in Deutschland: Die Zahl der Wahlanfechtungen nimmt zu, insbesondere im Vorfeld des Superwahljahrs 2024, in dem zahlreiche Wahlen auf kommunaler, Landes- und europäischer Ebene stattfinden. Dr. Dominik Lück, ein erfahrener Rechtsanwalt, hat zum Thema Wahlanfechtungen betont, dass diese nicht nur das Vertrauen der Wähler beeinträchtigen, sondern auch die Mandatsübernahme erheblich verzögern können. Die überwiegende Mehrheit dieser Klagen verläuft dabei erfolglos, abgesehen von einem bemerkenswerten Fall in Berlin aufgrund schwerer Wahlfehler.Dombert.de fügt hinzu, dass eine sorgfältige Vorbereitung durch Wahlhelfer und eine umfassende rechtliche Aufklärung entscheidend sind, um künftige Wahlanfechtungen zu verhindern.

Ein Rathaus mit Mehrwert

Das Rathaus von Wernau ist nicht nur der Sitz der Verwaltung, sondern auch ein Ort der Begegnung. Mit einem Tagungszentrum, einem Wellnessbereich, einer Sauna und einem Hallenbad bietet es deutschlandweit einzigartige Vorteile. Vor 20 Jahren wurde das alte Rathaus durch einen Anbau an die Stadthalle ersetzt. Krieger ist vor allem daran interessiert, den Bürgern und besonders den vielen ehrenamtlichen Vereinen der Stadt eine Plattform für Austausch und Kooperation zu bieten. In diesem Kontext plant sie einen „Markt der Möglichkeiten“, der den fast 100 Vereinen der Stadt als Vernetzungsplattform dienen soll.

Krieger fördert das Engagement von jungen Menschen, um sie frühzeitig für Kommunalpolitik zu interessieren. Dies erklärte sie, nachdem sie Kinder aller Kindertagesstätten zu einem Aktionstag im Rathaus einlud. Die Kinder erhielten Einblicke in die Aufgaben der Stadtverwaltung und konnten an Aktivitäten wie einer Schnitzeljagd mit Süßigkeiten teilnehmen.Kommunal.de hebt hervor, dass solche Initiativen entscheidend sind, um die nächsten Generationen für die Politik zu gewinnen.

Die Freiwillige Feuerwehr, die ebenfalls einen festen Platz im Gemeindeleben einnimmt, hat der neuen Bürgermeisterin symbolisch einen Löschkübel geschenkt, was die enge Verknüpfung zwischen den verschiedenen Institutionen und der Gemeinde unterstreicht. Krieger hatte sich ebenfalls dafür eingesetzt, dass die Belange der städtischen Feuerwehr Gehör finden und dass gemeinsame Aktivitäten gefördert werden.