Volksschule Emmen setzt Ende der Smartphone-Ära: Warum jetzt?
Volksschule Emmen setzt Ende der Smartphone-Ära: Warum jetzt?
Emmen, Schweiz - Die Volksschule Emmen in der Schweiz wird ab dem Schuljahr 2025/26 ein generelles Verbot von Smartphones und Smartwatches auf dem gesamten Schulgelände einführen. Dieses innovative Schritt zielt darauf ab, die soziale Interaktion, Konzentration im Unterricht sowie die emotionale Gesundheit der Schülerinnen und Schüler zu fördern. Laut nau.ch gilt das Verbot sowohl während der Unterrichtszeiten als auch in den Pausen und umfasst alle Schulstufen, vom Kindergarten bis zur Sekundarstufe I.
Der Entscheid basiert auf den Ergebnissen von Umfragen unter der Schweizer Bevölkerung, wo beeindruckende 81% ein generelles Handyverbot an Schulen unterstützen. Zudem sind 80% der Befragten für ein Verbot von sozialen Medien für Kinder unter 16 Jahren. Es wird zunehmend klar, dass die häufigsten Risiken im digitalen Raum wie Cybermobbing, Cybergrooming und übermäßige Bildschirmzeit ernst genommen werden müssen.
Hintergründe und Auswirkungen
In einem aktuellen Bericht von smartphoneverbot.de wird aufgezeigt, dass im Frühjahr 2025 in der Politik über gesetzliche Smartphone-Verbote an Schulen diskutiert wird. Erste Bundesländer haben bereits Initiativen in diese Richtung gestartet. Dies zeigt, dass die Digitalisierung an Bildungseinrichtungen ein unsicheres Thema ist, welches sowohl in der politischen als auch in der pädagogischen Diskussion kontrovers behandelt wird.
Ein Pilotprojekt an der Sekundarschule Gersag, das im Schuljahr 2024/25 durchgeführt wurde, hat positive Ergebnisse erzielt, die letztendlich zur Ausweitung des Verbots auf alle Schulstufen in Emmen geführt haben. Auch im internationalen Kontext gibt es zahlreiche Länder, die ähnliche Regelungen umgesetzt haben, häufig basierend auf Empfehlungen von Unesco.
Pädagogische Herausforderungen
Trotz der positiven Ansätze in Emmen kritisiert die Plattform smartphoneverbot.de den pauschalen Ansatz von Verboten und appelliert an die Politik und Bildungswelt, die Digitalisierung als pädagogische Herausforderung zu begreifen. Es werden sieben pädagogische Impulse formuliert, um eine differenzierte Auseinandersetzung mit dem Thema anzuregen:
- Wichtigkeit der aktiven Lernenden und der digitalen Lebenswelt von Jugendlichen.
- Herausforderung, digitale Kompetenzen für alle Jugendlichen zu fördern.
- Notwendigkeit des Austauschs und gemeinsamer Lösungen mit Jugendlichen.
- Schule als Raum für Aushandlung und gemeinsame Regeln.
- Nutzung der Potenziale von Smartphones für Recherche und Kreativität.
- Förderung sicherer Online-Räume für Selbstbestimmung.
- Notwendigkeit eines klugen Umgangs mit digitalen Technologien.
Diese Aspekte verdeutlichen, dass ein pauschales Verbot nicht alle Herausforderungen löst, sondern die Probleme in den privaten Raum verschieben könnte. Ein verantwortungsvoller Umgang mit Smartphones müsse daher aktiv erlernt und reflektiert werden.
Insgesamt zeigt das Vorgehen der Volksschule Emmen einen bemerkenswerten Trend, der möglicherweise auch andere Schulen und Bildungseinrichtungen dazu anregen könnte, ähnliche Maßnahmen zu ergreifen, um die Kinder im digitalen Zeitalter zu schützen und ihre Entwicklung zu fördern.
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Ort | Emmen, Schweiz |
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