Chlorgasalarme im Kreis Esslingen: Verletzte und Evakuierungen in Bädern!
Chlorgasalarme in Filderstadt: Mehrere Schwimmbäder betroffen, Feuerwehr im Einsatz. Verletzte durch technische Defekte.

Chlorgasalarme im Kreis Esslingen: Verletzte und Evakuierungen in Bädern!
Im Kreis Esslingen häufen sich derzeit die Chlorgasalarme in Schwimmbädern, was Besorgnis auslöst. In den letzten Monaten gab es mehrere Vorfälle, die zu Evakuierungen und Großeinsätzen der Feuerwehr führten. Zuletzt wurde hierbei ein Vorfall in Beuren dokumentiert, bei dem mehrere Personen aufgrund einer überhöhten Chlorkonzentration im Außenbecken einer Therme leichte Verletzungen erlitten, darunter Atemwegsreizungen. Dieser Vorfall wurde als technischer Defekt identifiziert, was die Sicherheitsbedenken nicht mindert. Laut Esslinger Zeitung sind in den betroffenen Einrichtungen mehrfach Feuerwehrkräfte im Einsatz, um Gefahren schnell abzuwenden.
In den letzten Wochen kam es auch in anderen Bädern zu Alarmen aus verschiedenen Ursachen. In Filderstadt-Plattenhardt wurde ein undichter Schlauch im Hallenbad entdeckt, was den Einsatz von 50 Feuerwehrkräften erforderte und zur Schließung des Bades für einen Tag führte. Auch im Fildorado musste der Alarm vor dem offiziellen Einlass ausgelöst werden, da eine Chlorgasflasche gewechselt wurde. Ähnliche Probleme traten beim Neckartal-Freibad in Wernau auf, wo ein Bedienfehler beim Wechsel einer Chlorgasflasche das Bad für den Vormittag sperrte. Technische Defekte führten zudem zur Schließung des Wendlinger Freibades für einen Tag.
Zunehmende Alarme und Sicherheitsmaßnahmen
Der Chemiefachberater Nicolas Berger berichtet von einer alarmierenden Zunahme der Vorfälle, die in der Regel zwei bis drei Alarme pro Jahr nicht überschreiten. Chlorgas wird häufig als Desinfektionsmittel verwendet, allerdings ist sein Gebrauch nicht ohne Risiko. Während die Hauptkonzentration des Gases in geschlossenen Räumen bleibt, gelten die Vorfälle als kaum gefährlich für Besucher und Umwelt. Dennoch werden bei den Einsätzen stets Notärzte zu Hilfe gerufen. Die lokalen Behörden haben reagiert und einen neuen Gerätewagen Messtechnik in den Kreis Esslingen eingeführt, um auf solche besonderen Einsatzlagen vorbereitet zu sein.
Chlorgas selbst ist ein giftiges, grünlich-gelbes Atemgift, das in speziellen Chlorgasräumen aufbewahrt wird. Bei einem Austritt reagiert es mit Wasser und kann Salzsäure bilden, die korrodierend auf Metalle wirkt. Bei BGETEM findet man Informationen über Sicherheitsmaßnahmen: Der Wechsel von Chlorgasbehältern sollte nur mit Atemschutzmaske erfolgen und die Räume müssen mit Warngeräten ausgestattet sein, die im Alarmfall akustische sowie optische Signale abgeben.
Vorfall in Mayen
Ein weiterer ähnlicher Vorfall ereignete sich in der Nacht in Mayen, wo giftiges Chlorgas in einem Schwimmbad austrat. Rund 80 Einsatzkräfte von Polizei, Feuerwehr und Rettungsdiensten waren vor Ort. Die Gefahr für die Bevölkerung wurde mittlerweile als nicht mehr gegeben eingestuft. Eine Warnung wurde zurückgenommen und Anwohner mussten ihre Fenster und Türen nicht länger geschlossen halten. Auch hier wurden keine Verletzten gemeldet, und die Messungen ergaben keine erhöhten Schadstoffwerte in der Luft. Das betroffene Schwimmbad bleibt jedoch bis auf Weiteres geschlossen, während das Personal die Teilnehmer laufender Schwimmkurse informiert, wie n-tv berichtet.