Teenagerin schwer verletzt: E-Scooter-Unfall an Bahnübergang in Holzgerlingen
Eine 18-Jährige wurde in Holzgerlingen von einer Bahn erfasst und schwer verletzt. Der Unfall geschah an einem Bahnübergang.

Teenagerin schwer verletzt: E-Scooter-Unfall an Bahnübergang in Holzgerlingen
Im Landkreis Böblingen, genauer gesagt in Holzgerlingen, kam es am 23. Juni 2025 zu einem schweren Unfall, bei dem eine 18-Jährige von einer Bahn erfasst wurde. Die junge Frau wollte mit einem E-Scooter einen Bahnübergang der Schönbuchbahn-Strecke überqueren, als das Unglück geschah. Infolge des Zusammenstoßes wurde sie schwer verletzt und musste mit einem Rettungshubschrauber in ein Krankenhaus transportiert werden. Die Zugstrecke war vorübergehend voll gesperrt, während die am Unfall beteiligte Bahn geräumt wurde.
An dem Unfallort leisteten Einsatzkräfte der Feuerwehr schnelle Hilfe, indem sie rund 30 Fahrgäste aus dem Zug ins Freie leiteten. Der Ortsverein des Deutschen Roten Kreuzes versorgte die evakuierten Fahrgäste mit Getränken, um deren Situation zu erleichtern. Der Bahnübergang war mit einem Andreaskreuz ausgestattet, das mit einem roten Blinklicht versehen war. Allerdings ist noch unklar, ob das Blinklicht zum Zeitpunkt des Unfalls aktiv war. Ein von der Staatsanwaltschaft engagierter Gutachter wird die entsprechenden Umstände prüfen, da bei aktiviertem Blinklicht für den kreuzenden Verkehr eine Wartepflicht besteht.
Sicherheit an Bahnübergängen
Unfälle an Bahnübergängen stellen ein gravierendes Problem dar. Laut einer Studie des internationalen Eisenbahnverbandes UIC, die letztes Jahr veröffentlicht wurde, passieren 27 Prozent aller Zugunfälle an solchen Übergängen. Besorgniserregend ist besonders, dass 98 Prozent aller tödlichen Unfälle an Bahnübergängen geschehen. Stefan Pöting, Leiter der Bahntechnik bei TÜV NORD, betont die Bedeutung von Sicherheitseinrichtungen. Während leise Züge oft zu spät erkannt werden, unterschätzen viele Menschen die Gefahren beim Überqueren von Bahnübergängen.
In diesem Zusammenhang ist es wichtig zu wissen, dass jeder dritte Unfall aus Sicht der Bahn an einem Bahnübergang stattfindet, während aus der Perspektive des Straßenverkehrs weniger als jeder hundertste Unfall an einem solchen Punkt geschieht. Pöting weist darauf hin, dass die langen Bremswege von Zügen entscheidend sind; ein Nahverkehrszug benötigt bei einer Geschwindigkeit von 160 km/h rund 700 Meter, um zum Stehen zu kommen. Daher sind technische Sicherheitseinrichtungen wie Schranken und Warnlichter wesentlich effektiver als ein einfaches Andreaskreuz.
Die Frustration über lange Wartezeiten an geschlossenen Schranken führt oft dazu, dass Risiken unterschätzt werden. Aufklärung über die Gefahren und die Bedeutung von Sicherheit am Bahnübergang sind von essenzieller Bedeutung. Wie Pöting treffend formuliert, ist es besser, zu spät am Ziel anzukommen, als niemals.