Schönbuchbahn: Neue E-Züge sorgen für Chaos im Herbstverkehr!
Neue Elektro-Züge auf der Schönbuchbahn sorgen für Probleme und Schienenersatzverkehr zwischen Böblingen und Dettenhausen.

Schönbuchbahn: Neue E-Züge sorgen für Chaos im Herbstverkehr!
Die Schönbuchbahn steht erneut im Mittelpunkt von Problemen, die die Pünktlichkeit und Zuverlässigkeit des Schienenverkehrs zwischen Böblingen und Dettenhausen (Kreis Tübingen) betreffen. Laut SWR wurde der Schienenverkehr seit Montag eingestellt, was die Fahrgäste zwingt, auf Busse als Ersatzverkehr umzusteigen.
Diese Schwierigkeiten sind nicht neu, sondern markieren lediglich einen weiteren Ausfall in einer Reihe von Verzögerungen mit den neuen Elektro-Zügen, die Ende Juli dieses Jahres nach einer langen Planungs- und Bauzeit von 15 Jahren in Betrieb genommen wurden. Ursprünglich war die Zulassung der Züge bereits für 2021 angestrebt worden, jedoch führten Verzögerungen und ein Rechtsstreit zu einer Gesamtschadenhöhe von etwa sieben Millionen Euro. Zudem gab es im September Probleme, als die Gleise zwischen Dettenhausen und Holzgerlingen absackten, was nach Instandsetzungsarbeiten zu weiteren Ausfallerscheinungen bei den Triebwagen vom Typ „Nexio“ führte.
Technische Probleme und Herausforderungen
Die aktuellen Probleme mit den neuen E-Zügen werden von Böblingers Landrat Roland Bernhard als frustrierend beschrieben. Er äußerte seine Wut und Enttäuschung über die wiederholten Störungen im Umwelt- und Verkehrsausschuss des Kreistags. Die Verantwortlichen machen unter anderem die herbstlichen Wetterbedingungen für die Schwierigkeiten verantwortlich, da diese zu einer feuchten oder gar glatten Schienenoberfläche führen können. Das Sicherheitssystem der Triebwagen ist offenbar zu sensibel eingestellt, was unerwünschte Vollbremsungen zur Folge hat, berichtet SZBZ.
Die Ursachenforschung hat bereits beim spanischen Hersteller CAF und dessen Lieferanten begonnen. Derzeit bleibt unklar, wann der Schienenverkehr wieder aufgenommen werden kann, was die Unzufriedenheit der Fahrgäste nur noch verstärkt.
Investitionen und Infrastruktur
Die insgesamt zwölf neuen Züge kosten rund 67 Millionen Euro; davon stammen 12 Millionen Euro vom Land Baden-Württemberg. Der restliche Betrag wurde von dem Schönbuchbahn-Zweckverband getragen, der von den Landkreisen Böblingen und Tübingen gegründet wurde. Die Württembergische Eisenbahn-Gesellschaft (WEG), die seit 1899 in der Region Stuttgart aktiv ist, ist Betreiber der Schönbuchbahn und befördert jährlich etwa 4,4 Millionen Fahrgäste. WEG ist eine Tochtergesellschaft von Transdev und betreibt insgesamt vier Bahnen im Stuttgarter Raum.
Die Herausforderungen, vor denen die Schönbuchbahn steht, reflektieren die kritischen Anforderungen an die Eisenbahninfrastruktur, die im Allgemeinen Eisenbahngesetz definiert sind. Diese schreiben vor, dass die Betreiber für einen sicheren Betrieb, die Instandhaltung der Infrastruktur sowie für die Umsetzung von Brandschutz- und technischen Hilfeleistungen verantwortlich sind, wie auf der Webseite der EBA dargelegt.
Ob die Böblinger Bürger und Pendler in den kommenden Monaten eine Besserung der Situation erleben werden, bleibt abzuwarten. Die Geduld der Fahrgäste könnte auf eine harte Probe gestellt werden, wenn die Probleme nicht bald behoben werden.