Hochwassergefahr: Gemeinden im Allgäu müssen gemeinsam handeln!
Wangen und umliegende Gemeinden diskutieren Hochwasserschutzmaßnahmen nach schweren Überflutungen im Juni 2024.

Hochwassergefahr: Gemeinden im Allgäu müssen gemeinsam handeln!
Die Gemeinden Meckenbeuren und Kißlegg stehen vor einer bedeutenden Herausforderung: Der Hochwasserschutz. Dies wird besonders brisant, seit starker Regen im Juni 2024 die Region schwer getroffen hat. In Kißlegg kam es zu Überschwemmungen in bisher unbekanntem Ausmaß, während Baienfurt mit dem Einsatz von Sandsäcken einer Katastrophe entging. Trotz dieser Maßnahmen musste Meckenbeuren jedoch gegen die überwältigende Flut ankämpfen. Die dramatische Situation zu diesem Zeitpunkt verdeutlicht das Ausmaß, mit dem die Wolfegger Ach, der größte Nebenfluss der Schussen, auf die Gemeinden einwirkt. Laut schwaebische.de fließen im Mittel 11,3 Kubikmeter Wasser pro Sekunde durch die Schussen; bei Hochwasserereignissen wie 2024 waren es jedoch über 200 Kubikmeter pro Sekunde.
Im Hinblick auf die gestiegene Hochwassergefahr haben die beiden Gemeinden beschlossen, ab Sommer 2024 gemeinsam Lösungen zu erarbeiten. Landtagsabgeordneter Raimund Haser hat betont, dass ein gemeinsamer Ansatz zwingend notwendig ist. Er plädiert für die Hochstufung der Wolfegger Ach zu einem Gewässer erster Ordnung. Damit würde das Land die Verantwortung für den Hochwasserschutz übernehmen, denn derzeit sind die Zuständigkeiten komplex: Die Schussen wird ab dem Zufluss der Wolfegger Ach als Gewässer erster Ordnung betrachtet, während die Wolfegger Ach selbst nur als Gewässer zweiter Ordnung klassifiziert ist.
Hochwasserschutzplan und weitere Maßnahmen
Ein einheitlicher Plan für den Hochwasserschutz zwischen Kißlegg und Meckenbeuren lässt bislang noch auf sich warten. Bürgermeister Dieter Krattenmacher von Kißlegg äußert Bedenken, dass Schäden in seiner Gemeinde auch Baienfurt betreffen könnten, was die Bedeutung einer effektiven Zusammenarbeit unterstreicht. Auch die Finanzierung von Hochwasserschutzmaßnahmen und die Übertragung der Verantwortung auf die jeweiligen Bürgermeister werden diskutiert. Haser schlägt daher vor, alternativ einen Zweckverband der Unterlieger zu bilden, um den Hochwasserschutz eigenständig zu organisieren. Dies würde eine Verantwortungsgemeinschaft schaffen, die zusammen an einer Lösung arbeitet.
Die Wolfegger Ach, mit einer Länge von 50 Kilometern, entspringt im Langwuhrweiher südlich von Bad Wurzach-Eintürnen und mündet bei Berg-Berg in die Schussen. Diese Region ist nicht nur landschaftlich reizvoll, sondern spielt auch eine essentielle Rolle im Flusssystem Rhein. Ihr Einzugsgebiet umfasst etwa 166,934 Quadratkilometer, was sie zum wasserreichsten Zufluss der Schussen macht. Davon profitiert nicht nur die Natur, sondern auch die Anwohner, die auf einen zuverlässigen Hochwasserschutz angewiesen sind. Laut Wikipedia durchquert die Wolfegger Ach mehrere kleinere Orte und Waldgebiete, darunter Wolfegg und Baienfurt, und beherbergt wichtige Naturschutzgebiete.
In Anbetracht dieser Herausforderungen wird deutlich, wie wichtig ein koordiniertes Vorgehen ist, um künftige Hochwasserereignisse besser zu kontrollieren. Der Zeitdruck ist hoch, denn ein gemeinsamer Plan für den Hochwasserschutz muss bis Sommer 2025 vorliegen. Wie sich die Gemeinden aufstellen und zusammenarbeiten werden, bleibt abzuwarten.