Handwerk im Südwesten: Gutverdienende Berufe räumen mit Vorurteilen auf!

Handwerk im Südwesten: Gutverdienende Berufe räumen mit Vorurteilen auf!
Stuttgart-West, Deutschland - Im Rahmen einer neuen Vergütungsstudie, die von den acht Handwerkskammern in Südwestdeutschland durchgeführt wurde, werden die Verdienstmöglichkeiten im Handwerk beleuchtet. Diese Studie kommt zu dem Ergebnis, dass Berufe wie Glasern, Elektrotechnikerinnen, Fahrzeugbauerinnen und Dachdecker zu den besser bezahlten Jobs im Handwerkssektor gehören. Trotz des traditionellen Images des Handwerks, das oft mit Lärm, Schmutz und niedriger Bezahlung assoziiert wird, zeigt die Studie, dass das Handwerk im Vergleich zu anderen großen Branchen gut im Rennen ist, insbesondere wenn man die Verdienstmöglichkeiten betrachtet. Das Ziel dieser Studie ist es, weit verbreitete Vorurteile über die niedrige Entlohnung im Handwerk zu widerlegen, wie Stuttgarter Nachrichten berichtet.
Im Vergleich zu allen Branchen liegt das Handwerk im Einkommensvergleich im Mittelfeld, insbesondere für Beschäftigte ohne Hochschulabschluss. Laut einer Analyse von Handwerk.com verdienen alle Branchen im Durchschnitt 43.300 Euro brutto jährlich, während Handwerksberufe bei 41.500 Euro brutto jährlich liegen. Diese Differenz von 1.800 Euro entspricht etwa 150 Euro pro Monat. Die Betriebsgröße spielt ebenfalls eine Rolle: In Betrieben mit weniger als 50 Mitarbeitenden sind die Gehälter im Handwerk mit etwa 39.750 Euro brutto pro Jahr sogar noch niedriger.
Ein Blick auf weitere Gehaltsfaktoren
Ein Hochschluss auf die Gehaltsunterschiede zeigt, dass ein Hochschulabschluss als Gehaltstreiber fungiert. Für Beschäftigte ohne solchen Abschluss beträgt die Lohnlücke schätzungsweise 350 Euro brutto pro Jahr. Regional betrachtet variieren die Gehälter erheblich. In Städten wie Berlin, Hamburg und Bayern scheint die Lohnlücke signifikant größer zu sein, während Niedersachsen und das Saarland geringere Unterschiede aufweisen. Dies bedeutet, dass die Einkommen von Handwerkern stark von der jeweiligen Region abhängen können.
Ein weiterer wichtiger Aspekt, der in der Studie angeführt wird, ist, dass die Gehaltsinformation kein vollständiges Bild der Situation vermittelt. Sie wird nicht nach Branchen gegliedert, sondern fokussiert sich auf die Tätigkeit. Dies lässt viele relevante Faktoren wie die berufliche Qualifikation außer Acht. Nichtsdestotrotz zeigt eine Befragung des Ludwig-Fröhler-Instituts, dass das durchschnittliche Einkommen eines Meisters im Handwerk bei fast 4.000 Euro brutto pro Monat liegt, während maximal mögliche Vergütungen sogar zwischen 6.000 und 8.500 Euro brutto pro Monat liegen können. Die Handwerksforscher kommen zu dem Schluss, dass das Handwerk im Vergleich zu den Gehältern von Angestellten mit Bachelor- oder Technikerabschluss eine relativ gute Entlohnung bietet.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Vergütungsstudie eine positive Perspektive auf das Handwerk in Südwestdeutschland präsentiert. Trotz des weiterhin bestehenden Klischees von niedrigen Löhnen wird klar, dass unterschiedliche Berufe im Handwerk durchaus attraktive Verdienstmöglichkeiten bieten. Durch Modernisierungsmaßnahmen und digitale Angebote zeigen sich neue Chancen, die das Handwerk zukunftsfähiger machen.
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Ort | Stuttgart-West, Deutschland |
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