Spanien verwehrt sich gegen NATO-Ziel: Fünf Prozent sind unrealistisch!
Spanien lehnt die NATO-Pläne zur Erhöhung der Verteidigungsausgaben auf fünf Prozent des BIP ab und betont die Bemühungen für 2%.

Spanien verwehrt sich gegen NATO-Ziel: Fünf Prozent sind unrealistisch!
Am 19. Juni 2025 hat die spanische Regierung entschieden, den Plänen der NATO zur Erhöhung der Verteidigungsausgaben auf fünf Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) eine klare Absage zu erteilen. Ministerpräsident Pedro Sánchez informierte NATO-Generalsekretär Mark Rutte in einem Schreiben über diese Ablehnung. Sánchez bezeichnete die angestrebte Erhöhung bis 2032 als „unvernünftig“ und „kontraproduktiv“.
In seinem Schreiben machte Sánchez deutlich, dass Spanien sich beim bevorstehenden NATO-Gipfel in Den Haag nicht auf ein bestimmtes Ausgabenziel festlegen will. Dies steht im Widerspruch zu dem Vorschlag von Rutte, der ab 2032 mindestens 3,5 Prozent der Wirtschaftsleistung für Verteidigungsausgaben und zusätzlich 1,5 Prozent für verteidigungsrelevante Infrastruktur vorsieht. Zusammengenommen würden diese Ausgaben die von US-Präsident Donald Trump geforderten fünf Prozent erreichen.
Aktuelle Situation der Verteidigungsausgaben in Spanien
Der Außenminister José Manuel Albares bekräftigte, dass Spanien trotz der Ablehnung der fünf Prozent die Bemühungen im Verteidigungssektor nicht vernachlässige. Er bezeichnete das bestehende NATO-Ziel von zwei Prozent BIP als „realistisch“. Derzeit liegen die spanischen Militärausgaben bei rund 1,3 Prozent des BIP, was im Vergleich zu anderen NATO-Ländern die geringsten Ausgaben darstellt.
Die spanische Regierung plant jedoch, das Zwei-Prozent-Ziel bereits in diesem Jahr zu erreichen, wobei ursprünglich 2029 angestrebt wurde. Um dies zu realisieren, sind zusätzliche Ausgaben in Höhe von knapp 10,5 Milliarden Euro vorgesehen, was einem Anstieg von rund 50 Prozent gegenüber den bisherigen Ausgaben entspricht.
Reaktionen und Ausblick
Verteidigungsministerin Margarita Robles äußerte bezüglich der NATO-Pläne, dass es ein „großer Fehler“ sei, den Prozentsatz der Ausgaben vor den erforderlichen Fähigkeiten der Streitkräfte zu bestimmen. Diese kritische Haltung verdeutlicht die Komplexität der politischen Debatten um die Verteidigungsausgaben in Spanien.
Während die meisten NATO-Staaten, darunter auch Deutschland, dem Vorschlag von fünf Prozent bereits zugestimmt haben, bleibt Spanien an seiner Position fest. Die kommenden Verhandlungen beim NATO-Gipfel in Den Haag dürften daher von höchstem Interesse sein, um zu sehen, wie sich die Differenzen im alliierten Bündnis weiterentwickeln werden.