Öffentliche Führung: Entdecke das Atelier des Künstlers Liel im Zwinger!

Öffentliche Führung: Entdecke das Atelier des Künstlers Liel im Zwinger!
Münster, Deutschland - Am Sonntag, den 1. Juni, lädt das Stadtmuseum Münster zu einer spannenden öffentlichen Führung unter dem Titel „Der Zwinger als Maleratelier“ ein. Die Führung beginnt um 11 Uhr mit einem Erklärfilm im Stadtmuseum und führt anschließend über die Promenade direkt zum Zwinger, welcher eine historische und künstlerische Bedeutung aufweist.
Der Zwinger, ein Bauwerk, das 1528 als Teil der Befestigungsanlagen errichtet wurde, erlebte von 1919 bis 1935 eine einzigartige friedliche Nutzungsphase, als er von dem Maler Friedrich Wilhelm Liel als Wohn- und Ateliergebäude genutzt wurde. Liel, geboren am 24. Januar 1878 in Römersberg, Hessen, war Gründungsmitglied der Freien Künstlergemeinschaft Schanze und nutzte den Zwinger 16 Jahre lang, um seine Kunst zu schaffen und zu präsentieren. Seine kreativen Impulse und künstlerischen Arbeiten prägten die Atmosphäre des Ortes stark.
Friedrich Wilhelm Liel: Ein Künstler im Zwinger
Liel, der 1919 auch Regierungsrat im Hauptversorgungsamt in Münster wurde, schmückte den Zwinger mit historischen Gemälden, eigenen Kunstwerken und farbigen Wandbildern. In seiner Zeit in Münster organisierte er zahlreiche Künstlerfeste, Konzerte und Vorträge, die das kulturelle Leben der Stadt bereicherten. Besonders die Freundschaft zu dem Maler Oskar Moll, bei dem Liel studiert hatte, spielte eine zentrale Rolle in seinem künstlerischen Werdegang.
Die Führung wird auch auf die Spuren Liels in der Bauwerksgeschichte eingehen, die durch seine Malerei und kreative Krafteindrücke geprägt sind. Der Teilnehmerbeitrag beträgt 5 Euro, ermäßigt 3 Euro.
Erinnerungen an das Schach-Festival 1968
Zusätzlich zur Führung wird im Stadtmuseum ab Freitag, den 30. Mai, eine Ausstellung mit Fotografien im Großformat zu sehen sein. Diese zeigt zum einen Liel um 1920 in seinem Atelier im Zwinger, zum anderen den sowjetischen Schachmeister Tigran Petrosjan sowie Paul Keres während ihrer Autogrammstunde im Rahmen des Schach-Festivals 1968. Dieses Festival, organisiert vom Schachverein Caissa Münster, war nicht nur ein Turnier, sondern auch eine bemerkenswerte Begegnung für Schachliebhaber, bei der Petrosjan in einer Simultanpartie gegen einen Münsteraner verlor.
Die Ausstellung bietet einen einzigartigen Einblick in das kulturelle Leben der Region in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts und wird die Erinnerung an einige der bedeutendsten Künstler und Ereignisse der Zeit wahren.
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Ort | Münster, Deutschland |
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