Bürgerinitiative kämpft für alte Straßennamen in Münster!

Bürgerinitiative kämpft für alte Straßennamen in Münster!

Münster, Deutschland - In Münster nimmt die Diskussion um die Umbenennung von Straßen, die eine direkte Verbindung zur Zeit des Nationalsozialismus haben, Fahrt auf. Heute, am 4. Juni 2025, zeigt die Situation, wie Bürgerbeteiligung und politische Entscheidungen auf lokaler Ebene interagieren können. Eine Bürgerinitiative setzt sich dafür ein, die namhaften Straßen Skagerrakstraße, Admiral-Scheer-Straße, Admiral-Spee-Straße, Otto-Weddigen-Straße (Mauritz-Mitte) und Langemarckstraße (Rumphorst) von den geplanten Umbenennungen zu verschonen. Laut Münster.de wurde im Mai 2023 mehrheitlich von der Bezirksvertretung Münster-Mitte für die Umbenennung gestimmt. Dies geschah im Rahmen einer breiteren Debatte über die Erinnerungskultur in der Stadt.

Ein Bürgerbegehren stellt ein effektives Mittel dar, um politische Entscheidungen auf kommunaler Ebene anzufechten. In Nordrhein-Westfalen können Bürger durch das Sammeln von Unterschriften eine Neubeurteilung von Entscheidungen erreichen, wenn sie die notwendigen gesetzlich festgelegten Erfordernisse erfüllen. Für die Initiative sind binnen drei Monaten 5.356 Unterschriften nötig, wobei der Stichtag für die Sammlung der Unterschriften am 6. Mai 2023 war. Angesichts der Bevölkerung von 132.019 im Bezirk Münster-Mitte sind damit mindestens 5 Prozent der wahlberechtigten Bürger notwendig. Bei der letzten Kommunalwahl waren 107.112 wahlberechtigte Personen im Bezirk gemeldet, was die notwendigen Stimmen erreichbar macht.

Politische Entscheidungen und gesellschaftliche Resonanz

Die Entscheidung zur Umbenennung kam nicht umsonst. Fraktionen wie die Grünen, SPD, Volt und die Linke hatten beschlossen, die Stadtverwaltung mit diesem Schritt zu beauftragen, um eine klare Distanzierung vom Nationalsozialismus zu manifestieren. Die betroffenen Straßen sind symbolisch und nicht nur geografisch an diese Vergangenheit gebunden. Die Schaffung neuer Straßennamen soll auch mit der Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger erfolgen, um einen dialogischen Prozess zu initiieren.

Ein zentrales Ziel dieser Umbenennungen ist es, keine Erinnerung an den Nationalsozialismus zu hinterlassen, was die Dringlichkeit der Maßnahmen unterstreicht. Der Sprecher der Grünen in Münster, Jörg Rostek, hebt dies hervor und erwähnt, dass die Bürgerinitiative mit ihrem Begehren eine wichtige Plattform für politische Debatten schafft. Für den Erhalt der Straßennamen müssten mehr als 10 Prozent der Bevölkerung, also mindestens 10.712 Personen, ihre Stimme abgeben.

Der weitere Verlauf

Nach der Prüfung der Unterschriften durch die Verwaltung hat die Bezirksvertretung acht Wochen Zeit zu entscheiden. Ein Bürgerentscheid könnte folgen, wenn die Bezirksvertretung das Begehren ablehnt. Bei einem solchen Entscheid haben alle Wahlberechtigten die Möglichkeit, über das Bürgerbegehren abzustimmen. Jörg Rostek sieht im Bürgerbegehren eine Chance, die politische Debatte weiter in die Gesellschaft zu tragen. Hierbei soll auch zur Sensibilisierung des Bewusstseins für historische Zusammenhänge beigetragen werden.

Während einige Straßen wie die Tannenbergstraße und die Prinz-Eugen-Straße unbeeinträchtigt bleiben, bleibt abzuwarten, wie die Bürgerbeteiligung und die politischen Entscheidungen letztlich die Straßenlandschaft Münsters verändern werden. Weitere Informationen zu den Straßennamen und der aktuellen Situation sind auf der städtischen Website verfügbar.

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OrtMünster, Deutschland
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