Kretschmann wettert gegen Stuttgart 21: Gibt es jetzt endlich Klarheit?

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Ministerpräsident Kretschmann kritisiert Stuttgart 21 bei Pressekonferenz; Baustellenkoordination und Zugausfälle im Fokus.

Ministerpräsident Kretschmann kritisiert Stuttgart 21 bei Pressekonferenz; Baustellenkoordination und Zugausfälle im Fokus.
Ministerpräsident Kretschmann kritisiert Stuttgart 21 bei Pressekonferenz; Baustellenkoordination und Zugausfälle im Fokus.

Kretschmann wettert gegen Stuttgart 21: Gibt es jetzt endlich Klarheit?

Die Diskussion um das umstrittene Bahnprojekt Stuttgart 21 bleibt weiterhin hitzig. Am 30. Mai 2025 äußerten sich der baden-württembergische Ministerpräsident Winfried Kretschmann und Verkehrsminister Winfried Hermann bei einer Pressekonferenz kritisch zu den laufenden Bauarbeiten und den daraus resultierenden Problemen für die Fahrgäste. Kretschmann, der seit Jahren gegen das Projekt kämpft, sieht sich in seinen Bedenken bestärkt. „Nun tritt alles ein, wovor wir immer gewarnt haben“, so der Ministerpräsident.Merkur.de berichtet.

Kretschmann bemängelt die mangelnde Kommunikation und Koordination im Umgang mit Baustellen und Zugausfällen seitens der Deutschen Bahn. Verkehrsminister Hermann unterstreicht die unkalkulierbaren Zumutungen für die Reisenden und fordert dringend Verbesserungen in der Baustellenkoordination.Die Deutsche Bahn hat bereits einen Fahrplan für die Inbetriebnahme des neuen Hauptbahnhofs vorgestellt, der für Ende 2026 angesetzt ist.

Stuttgart 21: Ein komplexes Projekt

Stuttgart 21 stellt die komplexeste Inbetriebnahme eines neuen Eisenbahnknotens in Europa dar. Das Projekt beinhaltet den Umbau des bestehenden Bahnknotens mit zahlreichen neuen Infrastrukturen, darunter vier neue Bahnhöfe, 56 Kilometer Tunnel und über 100 Kilometer neue Gleise, die Geschwindigkeiten von bis zu 250 km/h ermöglichen. Aus Sicht der Verantwortlichen soll dies langfristig die Reisezeiten verkürzen und den Verkehr von der Straße auf die Schiene verlagern.Der Durchgangsbahnhof wird neue umsteigefreie Verbindungen im Regionalverkehr schaffen. Beispielhafte Zeitersparnisse sind bereits jetzt angekündigt: Die Verbindung von Ulm zum Flughafen kann in nur 28 Minuten erfolgen.

Die Belastungen für die Fahrgäste nehmen jedoch zu. Kretschmann und Hermann schlagen Alarm, dass die Anzahl der Baustellen in Stuttgart sich im kommenden Jahr verdoppeln wird. Die Verantwortlichen haben für den 1. Juli 2025 einen Bahngipfel mit dem DB-Vorstand Richard Lutz einberufen, um über eine bessere Planungs- und Koordinationsstrategie zu sprechen.Der neue Bahnhof im Bonatzbau soll den alten Kopfbahnhof ab Ende 2026 ablösen.

Künftige Entwicklungen

Die Deutsche Bahn plant, ab Ende 2025 stufenweise den Testbetrieb aller Anlagen zu starten. Allerdings wurde die Teilinbetriebnahme des Hauptbahnhofs, die ursprünglich für Ende 2025 vorgesehen war, abgesagt. Der bisherige Kopfbahnhof bleibt bis zur endgültigen Eröffnung in Betrieb.Ab Dezember 2026 soll der neue Hauptbahnhof jedoch für den Betrieb bereitstehen. Zudem werden neue Infrastrukturprojekte wie der Pfaffensteigtunnel, der den Flughafen direkt an die Gäubahn anschließen wird, 2026 beginnen, mit einer voraussichtlichen Inbetriebnahme im Jahr 2032.

Die Landesregierung bleibt weiterhin in einem intensiven Austausch mit der Deutschen Bahn, um die Herausforderungen des Projekts Stuttgart 21 zu meistern und eine reibungslose Durchführung sicherzustellen.