Zehn Jahre Integration: Bäckerei Maurer und die Geschichte der geflüchteten Mitarbeiter
Winnenden feiert zehn Jahre Integration geflüchteter Mitarbeiter bei Bäckerei Maurer - Einblick in Herausforderungen und Erfolge.

Zehn Jahre Integration: Bäckerei Maurer und die Geschichte der geflüchteten Mitarbeiter
Die Bäckerei Maurer in Winnenden feiert in diesem Jahr ein besonderes Jubiläum. Seit nunmehr zehn Jahren beschäftigt das Familienunternehmen geflüchtete Mitarbeiter, hauptsächlich aus Eritrea. Die Integration dieser neuen Teammitglieder gestaltete sich anfangs als herausfordernd, da die Kommunikation oft durch begrenzte Englischkenntnisse und den Einsatz von Gestik geprägt war. Dennoch hat die Seniorchefin Anne Maurer die Leistungen der Beschäftigten stets verteidigt und auf ihre positive Entwicklung hingewiesen, trotz anfänglicher Rückmeldungen von Kunden, die mit den neuen Brezeln unzufrieden waren. Diese Herausforderung zeigt, wie wichtig die Akzeptanz und die Unterstützung in einem integrativen Arbeitsumfeld sind.
Das Engagement der Bäckerei Maurer steht beispielhaft für die Integrationsarbeit in Winnenden. Die Stadt hat seit der Gründung der Stabsstelle für Integration im Januar 2016 verschiedene Maßnahmen eingeführt, um geflüchteten Menschen den Einstieg in die Gesellschaft zu erleichtern. Am 1. Januar 2020 wurde die Stabsstelle umstrukturiert und als Sachgebiet „Integration und Eingliederung“ ins Amt für Soziales, Senioren und Integration eingegliedert, mit dem Leitthema „Zuhause in Winnenden“.
Förderung der Integration
Die Ziele dieser Integrationsanstrengungen sind vielfältig. Sie beinhalten die enge Zusammenarbeit mit verschiedenen Akteuren und Bündnispartnern sowie die Schaffung eines zentralen Anlaufpunktes für alle Themen rund um Integration. Das Integrationsmanagement hat insbesondere die Aufgabe, geflüchtete Menschen in verschiedene Lebensbereiche zu integrieren, z. B. in die Sprache, Arbeit, Wohnung und in das gesellschaftliche Leben.
Um diese Ziele zu erreichen, bietet die Volkshochschule Winnenden Deutschkurse von den Niveaus A1 bis B2 an. Dazu kommt ein ehrenamtlicher Dolmetscherpool, der ebenfalls zur besseren Verständigung und Integration beiträgt. Der B2-Deutschkurs verbessert signifikant die Chancen für geflüchtete Personen auf eine Ausbildung und die wirtschaftliche Teilhabe in der Gemeinschaft.
Gemeinschaft und Unterstützung
Bezüglich der Wohnsituation werden geflüchtete Menschen zunächst in Gemeinschaftsunterkünften untergebracht, wobei das Ziel die Vermittlung in Privatwohnungen ist. Die größte Anschlussunterbringung befindet sich in der Albertviller Straße 18-24 und bietet Platz für etwa 70 Bewohner. Doch nicht nur Wohnraum ist wichtig; auch soziale Kontakte und Gemeinschaft spielen eine entscheidende Rolle. Unter verschiedenen Initiativen wie der „Offenen Tür“ und dem „Welcome Friday“ wird den geflüchteten Menschen ein Ort geboten, um sich zu treffen und Kontakte zu knüpfen.
Diese umfassenden Programme zielen darauf ab, geflüchteten Menschen nicht nur ein neues Zuhause zu geben, sondern sie aktiv in die Gesellschaft zu integrieren. Informationen und Beratung werden auch über telefonische Kontakte und E-Mail-Adressen bereitgestellt, wobei das Integrationsmanagement der Stadt den Betroffenen zur Seite steht.
Insgesamt zeigt die Entwicklung in der Bäckerei Maurer und die Integrationsarbeit der Stadt Winnenden, wie durch persönliche Begegnungen und professionelle Unterstützung gelungene Integration möglich ist. Durch das Zusammenspiel von Arbeit, Sprache, Wohnraum und sozialen Angeboten entsteht ein Miteinander, das für alle Beteiligten wertvoll ist.