Winnenden stoppt Automatenladen: Klares Bekenntnis zum Stadtbild!

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Winnenden verbietet neue Automatengeschäfte zur Wahrung des Stadtbildes. Ein Gemeinderatsbeschluss entschieden am 30.10.2025.

Winnenden verbietet neue Automatengeschäfte zur Wahrung des Stadtbildes. Ein Gemeinderatsbeschluss entschieden am 30.10.2025.
Winnenden verbietet neue Automatengeschäfte zur Wahrung des Stadtbildes. Ein Gemeinderatsbeschluss entschieden am 30.10.2025.

Winnenden stoppt Automatenladen: Klares Bekenntnis zum Stadtbild!

In Winnenden sorgt ein ungewöhnliches Geschäft für Diskussionen im Gemeinderat. Der Laden, der ausschließlich aus Automaten besteht, hat in der Marktstraße, zwischen der Kneipe „Bürgerstüble“ und Metzger Kühnle, vier Automaten aufgestellt, die Schokoriegel, Limonade, Vapes und Zigaretten anbieten. Trotz der Betreiber der Automaten, die in Zeiten der Digitalisierung ihren Platz suchen, hat der Gemeinderat entschieden, dass keine weiteren Geschäfte dieses Typs genehmigt werden sollen. Der Beschluss erfolgte einstimmig aufgrund der Sorge, dass solche Geschäftsmodelle dem Stadtbild schaden könnten. Dieser Schritt wird in den künftigen Bebauungsplänen für die Kernstadt der Stadt verankert, um die städtische Identität zu wahren und zu stärken, berichtet die ZVW.

Die Sorgen um das Stadtbild sind nicht unbegründet, besonders in einem Zeitalter, wo der stationäre Einzelhandel vor neuen Herausforderungen steht. Experten diskutieren, wie kommunale Einzelhandelskonzepte unbedingt angepasst werden müssen, um mit den Veränderungen des Einkaufsverhaltens Schritt zu halten. Die Digitalisierung hat das Kaufverhalten tiefgreifend beeinflusst, sodass der Online-Handel im Jahr 2023 bereits etwa 13,2 % des Gesamtumsatzes im Einzelhandel ausmacht und in der Modebranche sogar bis zu 41,8 % erreicht. In zahlreichen Städten, nicht nur in Winnenden, stehen die Einzelhandelskonzepte zur Disposition, wie in einem Artikel auf stadtundwirtschaft ausführlich diskutiert wird.

Die Herausforderungen des stationären Handels

Dr. Joachim Will, Gründer und Geschäftsführer der ecostra GmbH, macht klar, dass städtebauliche Merkmale und die Stärkung der Einzelhandelsfunktion in zentralen Geschäftslagen künftig Priorität haben müssen. Der Rückgang der Versorgungsfunktion des stationären Handels wird deutlich, doch die städtebauliche Bedeutung der Innenstädte wächst. Es entsteht ein Bedarf an physischen Räumen, die als „dritte Orte“ fungieren, wo Menschen soziale Interaktionen pflegen können.

Die Attraktivität der Innenstädte muss durch ein vielfältiges Angebot an Einzelhandel, Gastronomie, Dienstleistungen und öffentlichen Räumen gewährleistet werden. Die Herausforderung liegt darin, Menschen in die Städte zu ziehen und ihnen Erlebnisse zu bieten, die im Online-Handel nicht möglich sind. Nur so kann verhindert werden, dass weiterhin Leerstände die Innenstädte prägen.

Die Entscheidung des Gemeinderats in Winnenden ist ein erster Schritt in einem umfassenden Paradigmenwechsel, der nötig ist, um den Anforderungen der modernen Gesellschaft gerecht zu werden. Die Stadt steht vor der Aufgabe, bestehende Konzepte zu überdenken und zu revitalisieren, damit das Stadtbild attraktiv bleibt und gleichzeitig die Attraktivität für Einzelhändler und Besucher gesichert wird.

Mit dem klaren Anspruch, das Stadtbild zu schützen und gleichzeitig anpassungsfähige Konzepte für die Zukunft bereitzustellen, zeigt Winnenden, dass auch kleine Städte aktiv an der Gestaltung ihrer Innenstädte arbeiten können. Die kommenden Schritte werden entscheidend sein für die Entwicklung eines entsprechenden, stabilen Einzelhandelsumfelds in der Stadt.