Thailand zieht Cannabis-Schraube an: Rezeptpflicht für Konsumenten!
Thailand plant schärfere Cannabis-Regeln. Ab Juli 2025 ist ein Rezept für den Kauf nötig. Was ändert sich?

Thailand zieht Cannabis-Schraube an: Rezeptpflicht für Konsumenten!
Thailand plant, die Regeln zur Cannabis-Nutzung nach drei Jahren der Legalisierung zu verschärfen. Künftig benötigen Nutzer ein ärztliches Rezept, um Marihuana und andere Cannabis-Produkte zu erwerben. Dies betrifft sowohl Einheimische als auch Ausländer. Die Entscheidung wurde von Public Health Minister Somsak Thepsutin bekanntgegeben und soll die vierzig Tage bis zur Umsetzung benötigen. Cannabis wird wieder als Betäubungsmittel eingestuft, und Verkäufer sowie Verarbeiter müssen über entsprechende Lizenzen verfügen. Ziel dieser neuen Regelungen ist es, die Nutzung von Cannabis ausschließlich für medizinische Zwecke zu gewährleisten.
Die Ministerverfügung wird in der Royal Gazette veröffentlicht und tritt möglicherweise in den nächsten Tagen in Kraft. Diese Maßnahmen sind Teil der Bemühungen, die Nutzung von Cannabis zu regulieren, die seit der Entkriminalisierung vor fast drei Jahren zunehmend umstritten ist. Zuvor hatte Thailand im Juni 2022 als erstes Land in Asien Cannabis legalisiert. Rund 18.000 lizenzierte Cannabis-Shops existieren mittlerweile, insbesondere in sehr beliebten Touristenregionen wie Phuket und Pattaya.
Ärztliche Zertifikate und Verwendungseinschränkungen
Mit den neuen Vorschriften müssen dafür ärztliche Bescheinigungen von lizenzierten Fachleuten, einschließlich Praktikern der traditionellen Thai-Medizin, eingeholt werden. Diese Bescheinigungen sollen spezifische medizinische Zustände wie Anfälle, Kopfschmerzen, Schmerzen und Schlaflosigkeit verifizieren. Darüber hinaus könnten potenzielle Beschränkungen, einschließlich einer einmonatigen Dosierung, festgelegt werden, deren Überschreitung als nicht-medizinische Nutzung gewertet und strafrechtlich verfolgt werden könnte.
Die bestehende Regulierung kam zustande, nachdem die Entkriminalisierung, die ein zentrales Anliegen der Bhumjaithai-Partei war, in Kombination mit der wirtschaftlichen Motivation zur Förderung des lizenzierten Hanfanbaus über einen plötzlichen Anstieg des Marihuanakonsums geführt hat. So berichtete das thailändische Narcotics Control Board von einem Anstieg der Cannabis-Abhängigkeit, insbesondere bei Kindern und Jugendlichen. Um dieser Situation entgegenzuwirken, planen Cannabis-Aktivisten eine Massenkundgebung am 7. Juli vor dem Hauptsitz des Gesundheitsministeriums in Bangkok.
Auswirkungen der Legalisierung
Die ursprüngliche Legalisierung von Cannabis sollte die pandemiegeschwächte Wirtschaft stärken, indem der lizenzierten Hanfbau gefördert wird. Zu Beginn wurden sogar eine Million Hanfpflanzen an Privathaushalte verschenkt. Offiziell war Cannabis nur für medizinische und industrielle Zwecke freigegeben, der Freizeitkonsum für über 20-Jährige war jedoch nicht mehr verboten. Ein Cannabis-Guide für Touristen wurde ebenfalls herausgegeben, um einen sicheren und regulierten Konsum zu gewährleisten.
Diese erneute Verschärfung der Vorschriften stellt jedoch einen bedeutenden Paradigmenwechsel dar, bedingt durch die festgestellten Folgen der vorherigen Deregulierung. Der ehemalige Gesundheitsminister Anutin Charnvirakul hatte die Pflanze von der nationalen Drogenliste gestrichen, dass aber fehlende umfassende Regelungen zu einer Zunahme des Freizeitkonsums und einer Explosion an Cannabis-Shops geführt haben. Der neue bill der Pheu Thai-Regierung, der im letzten September eingeführt wurde, zielt darauf ab, die Branche stärker zu regulieren, konzentriert sich aber nur auf medizinische Anwendungen.