Kunstexplosion in Venedig: Frauen gestalten Deutschen Pavillon 2026

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Henrike Naumann und Sung Tieu gestalten den Deutschen Pavillon der Kunstbiennale 2026 in Venedig, kuratiert von Kathleen Reinhardt.

Henrike Naumann und Sung Tieu gestalten den Deutschen Pavillon der Kunstbiennale 2026 in Venedig, kuratiert von Kathleen Reinhardt.
Henrike Naumann und Sung Tieu gestalten den Deutschen Pavillon der Kunstbiennale 2026 in Venedig, kuratiert von Kathleen Reinhardt.

Kunstexplosion in Venedig: Frauen gestalten Deutschen Pavillon 2026

Bei der 61. internationalen Kunstbiennale in Venedig, die vom 9. Mai bis 22. November 2026 stattfinden wird, gestalten die Künstlerinnen Henrike Naumann und Sung Tieu den Deutschen Pavillon. Beide reflektieren in ihrem Werk gesellschaftliche, bürokratische und soziale Ordnungssysteme. Kathleen Reinhardt, die Direktorin des Georg Kolbe Museums in Berlin, wird für die Kuratierung des Pavillons verantwortlich sein. Sie beschreibt Naumann und Tieu als Fragestellerinnen nach historischer Verantwortung und individueller sowie kollektiver Handlungsmacht.

Henrike Naumann, geboren 1984 in Zwickau (DDR), verwendet Möbel und Design in ihrer Kunst, um über gesellschaftliche und politische Themen zu sprechen. Sung Tieu, die 1987 in Vietnam geboren wurde, thematisiert in ihren Arbeiten die Nachwirkungen des Kalten Krieges sowie koloniale Verflechtungen und kombiniert dabei verschiedene Medien wie Skulpturen, Fundstücke, Klang, Video, Fotos und Text in ihren Installationen. Die Kunstbiennale Venedig, gegründet 1895, gilt als das älteste Forum für zeitgenössische Bildende Kunst.

Künstlerinnen und ihre Visionen

Die Berufung von Henrike Naumann und Sung Tieu in den Deutschen Pavillon unterstreicht die Bedeutung von Künstlerinnen in der heutigen Kunstszene. Während Naumann durch ihre Möbelkunst gesellschaftliche Diskurse anstößt, setzt Tieu mit ihren medienübergreifenden Arbeiten Akzente zu politischen und historischen Fragestellungen. Reinhardt hebt hervor, dass beide Künstlerinnen die Themen von Verantwortung und Handlungsfähigkeit weiter erforschen wollen, was in der künstlerischen Auseinandersetzung für das Publikum von großer Relevanz ist.

Mit Koyo Kouoh, die zur Direktorin der Abteilung für visuelle Künste ernannt wurde, übernimmt eine beeindruckende Kuratorin die Führung der gesamten Biennale. Kouoh, die seit 2019 als Geschäftsführerin und Chefkuratorin des Zeitz Museum of Contemporary Art Africa in Kapstadt tätig ist, sieht die Biennale als einen bedeutenden Ort für Künstler und Fachleute. Ihre Ernennung wird als Anerkennung einer breiten künstlerischen Vision interpretiert, die sich durch ihre bisherigen Arbeiten auszeichnet.

Der Kontext der Biennale

Die Kunstbiennale wird als eine der wichtigsten Präsentationen zeitgenössischer Kunst angesehen. Im Vorfeld wird die 60. Kunstbiennale in Venedig von 20. April bis 24. November 2024 stattfinden. Diese Ausstellung wird unter der Leitung von Adriano Pedrosa, dem ersten brasilianischen Kurator in der 128-jährigen Geschichte der Biennale, durchgeführt. Hier wird ein besonderes Augenmerk auf Themen wie Migranten, Exilanten und die Diaspora gelegt, insbesondere durch die künstlerische Linse queerer Künstler und Außenseiter.

Die Biennale ist bekannt für ihre nationale Vielfalt, da 88 Länder und spezifische Aussteller mit ihren jeweiligen Themen teilnehmen werden. Im Rahmen dieser Veranstaltungen gibt es zahlreiche Collateral Events und eine Vielzahl von Dienstleistungen für Besucher. Die Ticketpreise sind unterschiedlich, wobei Einzeltickets für 30 Euro angeboten werden, während ermäßigte Tickets für über 65-Jährige und Studierende niedrigere Preise bieten.

Die Vorfreude auf die Biennale 2026 und die Präsentation im Deutschen Pavillon ist groß. Mit ihren einzigartigen Perspektiven werden Henrike Naumann und Sung Tieu ein wichtiges Kapitel in der Geschichte der zeitgenössischen Kunst erzählen. Das Engagement beider Künstlerinnen verspricht, spannende Diskussionen über Verantwortung und gesellschaftliche Strukturen anzuregen.