Elsass kämpft gegen giftige Endlagerung: Gefahr für Grundwasser!
Elsass legt Berufung gegen Genehmigung zur Giftmüllendlagerung in Stocamine ein, um Grundwasserschutz zu gewährleisten.

Elsass kämpft gegen giftige Endlagerung: Gefahr für Grundwasser!
Die Situation rund um die Endlagerung von Giftmüll an der französisch-deutschen Grenze wird zunehmend angespannt. Heute hat die Gebietskörperschaft Elsass in Berufung gegen die Genehmigung zur dauerhaften Ablagerung von giftigen Stoffen in der Deponie Stocamine eingelegt. Diese Entscheidung folgt einer umstrittenen Genehmigung des Verwaltungsgerichts Straßburg, das die Endlagerung genehmigt hat, obwohl die Region sowie Umweltverbände und Anlieger Einspruch eingelegt hatten.
Der Streit dreht sich um die bevorstehende Versiegelung von gefährlichem Müll, der seit 1999 in der Deponie lagert. Gegenwärtig befinden sich dort etwa 42.000 Tonnen Giftstoffe wie Zyankali, Arsen und Quecksilber. Das Gericht entschied, dass eine Rückholung des Giftmülls wegen der damit verbundenen Umwelt- und Beschäftigungsgefahren nicht mehr möglich sei. Stattdessen soll der Müll dauerhaft mit Beton versiegelt werden, um ein weiteres Risiko für die Umwelt zu minimieren. Kritiker sehen in dieser Entscheidung jedoch eine erhebliche Gefahr für das Grundwasser, sowohl im Elsass als auch in der angrenzenden Region Baden-Württemberg.
Ein umstrittenes Gerichtsurteil
Das Verwaltungsgericht argumentierte, dass das Versiegeln der Abfälle mit Beton die einzige sichere Endlagerungsmethode sei. Diese Position wird jedoch scharf kritisiert. Die Region Elsass bemängelt, dass das Gericht keine teilweise Rückholung des Abfalls mit Robotern in Betracht gezogen hat, was als mögliche Lösung zur Minimierung der Gefahren angesehen wird. Auch die Naturschutzorganisation Alsace Nature fordert die Bergung des Giftmülls, was im klaren Widerspruch zur Haltung der französischen Regierung steht.
In den vergangenen Jahren hat die Deponie Stocamine immer wieder für negative Schlagzeilen gesorgt. Nach einem verheerenden Brand im Jahr 2002 ist die Anlage geschlossen, und viele Experten halten sie für marode. Das Verwaltungsgericht hat nun entschieden, dass die Entnahme des Mülls zu gefährlich sei, was die Region und die Umweltverbände alarmiert. Sie befürchten eine dauerhafte Gefährdung, sollte der Giftmüll tatsächlich in der Deponie verbleiben.
Regionale und internationale Besorgnis
Das Vorhaben, den Giftmüll in Stocamine zu belassen, hat auch über die Landesgrenzen hinaus Besorgnis ausgelöst. In Baden-Württemberg haben Gerichtsverfahren begonnen, die genau die Risiken und Gefahren beleuchten, die mit der Endlagerung von Giftmüll verbunden sind. Der Einspruch der Region Elsass wird nun beim Oberverwaltungsgericht in Nancy verhandelt, wo über die nächsten Schritte entschieden werden muss.
Die Thematik der Giftmüllendlagerung bleibt somit ein umstrittenes und brisantes Thema, dessen Auswirkungen sowohl auf die Umwelt als auch auf die Bevölkerung nicht unterschätzt werden dürfen.