Bosch-Stellenabbau in Waiblingen: Investitionen für die Zukunft nötig!
Waiblingen diskutiert Zukunft der Industrie: Bosch kündigt Umbau und Stellenabbau an, während lokale Unternehmen investieren und wachsen.

Bosch-Stellenabbau in Waiblingen: Investitionen für die Zukunft nötig!
Am 30. September 2025 richtet sich der Blick auf die aktuelle Lage bei Bosch und die Herausforderungen, vor denen das Unternehmen steht. Auf dem ersten Industrietag in Waiblingen wurde deutlich, wie tiefgreifend der Stellenabbau im Unternehmen ist: Über 3.000 Arbeitsplätze, besonders in der Automotive-Sparte, sind betroffen. Zudem kündigte Bosch auch in den Bereichen Power Tools und Hausgeräte (BSH) umfangreiche Sparmaßnahmen an. Die Reaktion der Belegschaft ließ nicht lange auf sich warten; am 20. März versammelten sich 25.000 Mitarbeiter bundesweit vor den Werken als Protest gegen die Ankündigungen.
Im Zentrum der Diskussion in Waiblingen standen die Verzögerungen bei Sanierungen sowie die fehlenden Investitionen in moderne Maschinen in Deutschland, während gleichzeitig im Ausland, insbesondere in Thailand, Milliarden in neue Anlagen fließen. Der Betriebsratsvorsitzende Stefano Mazzei äußerte sich kritisch und betonte die Notwendigkeit eines Umdenkens in der Unternehmenspolitik. Die Podiumsdiskussion thematisierte auch die gebremsten Investitionszeiten in Deutschland, während große Unternehmen vermehrt in Asien und den USA investieren. Laut KulturZeit besteht ein Konsens unter den Referenten: Es müssen Hausaufgaben gemacht werden, um das Vertrauen in den Standort Deutschland zu stärken.
Investitionspläne und Zukunftsaussichten
Obwohl die Ankündigungen von Stellenabbau besorgniserregend sind, plant Bosch hohe Investitionen in deutsche Standorte. Bis 2027 sollen vier Milliarden Euro in den Mobility-Geschäftsbereich investiert werden. Diese Mittel werden für Maschinen, Anlagen sowie Forschung und Entwicklung eingesetzt. Zudem sollen rund 700 Millionen Euro in die Weiterbildung der Mitarbeiter im Mobility-Bereich fließen. Dies geschieht teilweise in Reaktion auf die Transformation zur E-Mobilität, die bestimmte Jobprofile obsolet macht, wie Unternehmensvertreter erklären.
Stihl, ein weiterer Teilnehmer der Diskussion, beschreibt sich als „Global Player mit regionaler Verwurzelung“ und hebt die nachhaltigen Investitionen in Waiblingen hervor. Ein neuer Produktionsstandort für Akku-Fertigung wurde vor Kurzem eingeweiht, wobei die Planung bereits 2023 begann. Die Botschaft ist klar: Investitionen im Ausland sollen nicht nur dem Unternehmen selbst, sondern auch den in Deutschland beschäftigten Arbeitnehmern zugutekommen. Trotz aller Herausforderungen betonen die Referenten die hervorragenden Rahmenbedingungen in Deutschland, die abgesehen von den aktuellen Schwierigkeiten bestehen. Gute Universitäten, qualifizierte Fachkräfte und eine weltoffene Gesellschaft bieten Potenzial für künftiges Wachstum.
Arbeitsmarkt und Ausbildung
Die Arbeitsmarktlage in Deutschland zeigt sich insgesamt positiv. Im Jahr 2024 wird ein Rekordniveau von 45,8 Millionen Erwerbstätigen erwartet, wobei die Arbeitslosenquote in Baden-Württemberg aktuell bei 4,5 Prozent liegt. Die Ausbildungsquote steigt wieder auf das Vor-Corona-Niveau. Markus Höfliger betont, dass die Nachfrage nach Mitarbeitenden die Verfügbarkeit übersteigt und dass die Generation Z keineswegs unmotiviert ist. Diese Einschätzung verdeutlicht den Bedarf an qualifizierten Arbeitskräften in der Zukunft.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der Industrietag in Waiblingen sowohl die Herausforderungen als auch die Chancen für Unternehmen wie Bosch auf der Agenda hatte. Leitende Angestellte und Betriebsvertreter waren sich einig, dass es an der Zeit ist, aktiv zu werden, um den Standort Deutschland auch in der Zukunft wettbewerbsfähig zu halten. Anpassungen sind nötig, um das vorhandene Potenzial auszuschöpfen und den industriellen Wandel erfolgreich zu gestalten.