Finanzielle Katastrophe im Wieslauftal: 330 Millionen Euro durch Flut!

Rudersberg leidet unter Hochwasserschäden von 4-5 Millionen Euro. Politische Besuche und unzureichende Hilfen prägen die Lage.
Rudersberg leidet unter Hochwasserschäden von 4-5 Millionen Euro. Politische Besuche und unzureichende Hilfen prägen die Lage. (Symbolbild/MS)

Finanzielle Katastrophe im Wieslauftal: 330 Millionen Euro durch Flut!

Rudersberg, Deutschland - Im Juni 2024 führte eine verheerende Überschwemmung im Wieslauftal zu Schäden in Höhe von insgesamt 330 Millionen Euro im Rems-Murr-Kreis. Fast zwei Drittel der Schäden betreffen private Wohngebäude, vor allem vollgelaufene Keller und weggerissene Carports, wie Stuttgarter Nachrichten berichtet. Die Infrastruktur hat ebenfalls gelitten, wobei die Schäden an öffentlichen Einrichtungen rund 136 Millionen Euro ausmachen. Hierzu zählen zahlreiche abgerutschte Kreisstraßen und unterspülte Brücken, die die Mobilität der betroffenen Anwohner erheblich beeinträchtigen.

Die Kommunen im Wieslauftal stehen vor enormen finanziellen Herausforderungen. Diese werden durch bereits leere Kassen weiter verschärft. Ein Besuch der politischen Prominenz, darunter der Verkehrsminister und Innenminister, zeugt von der Dringlichkeit der Situation. Auch Ministerpräsident Winfried Kretschmann hat sich vor Ort ein Bild von den Schäden gemacht. Gemeinsam mit den Betroffenen äußerten zahlreiche Anwohner ihre Sorgen über die langsame Bereitstellung von Hilfen sowie die unzureichende Zahlungsmoral des Landes.

Finanzielle Hilfen und Förderungen

Nach mehreren Wochen der Unsicherheit wurde ein Hochwasser-Sondertopf mit einem Volumen von 25 Millionen Euro eingerichtet. Davon flossen 13,5 Millionen Euro in den Rems-Murr-Kreis. Die bereitgestellten finanziellen Hilfen wurden jedoch als unzureichend angesehen, insbesondere angesichts der enormen Schäden. Zusätzlich wurden weitere Förderungen in Höhe von 2,3 Millionen Euro aus dem Ausgleichstock, knapp 2 Millionen Euro aus der Tourismusförderung sowie etwa 800.000 Euro aus dem Entwicklungsprogramm ländlicher Raum und Sportstättenförderung gewährt.

Einige zugesagte Gelder, wie die 9,4 Millionen Euro aus dem Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz, stehen jedoch noch aus. Erste Kostenschätzungen in Schorndorf wurden mittlerweile von 35 Millionen Euro auf 15 Millionen Euro gesenkt, was darauf hindeutet, dass die Schäden an Straßen und Brücken geringer ausfielen als befürchtet. Dennoch bleibt in Rudersberg ein Betrag zwischen 4 und 5 Millionen Euro an Kosten für die Kommune hängen.

Praktische Hinweise für Betroffene

Für die von der Flut betroffenen Bürger gibt es mehrere wichtige Hinweise zur Schadensbewältigung. Betroffene sind dazu verpflichtet, Schäden zu mindern, wobei eine Dokumentation der Schäden vor Aufräumarbeiten wichtig ist. Dazu gehören Fotografien oder Videos, sowie die Erstellung einer Schadensliste. Einkaufsbelege sollten, wenn vorhanden, beigefügt werden, andernfalls sollen der Zeitpunkt der Anschaffung und der ungefähre Neupreis notiert werden, wie Rems-Murr-Kreis erklärt.

Auch die Kontaktaufnahme zur Versicherung ist entscheidend; idealerweise sollte dies schriftlich erfolgen. Der Anspruch auf eine Abschlagszahlung muss spätestens einen Monat nach der Schadensanzeige geltend gemacht werden. Hausrat- und Wohngebäudeversicherung übernehmen dabei die Reparaturkosten und eventuelle Wertminderungen, wenn der ursprüngliche Zustand der geschädigten Bereiche nicht vollständig wiederhergestellt werden kann.

Die Folgen der Flutkatastrophe sind für viele Betroffene nach wie vor spürbar. Während die Schadensregulierung ein zähes Prozedere darstellt, bleibt die Hoffnung auf schnellere Hilfen und eine Verbesserung der finanziellen Situation im Rems-Murr-Kreis sehr wichtig.

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OrtRudersberg, Deutschland
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