Brenzbahn-Ausbau: Heidenheim und Alb-Donau im Streit um Planungskosten!

Heidenheim streitet mit Alb-Donau-Kreis über Brenzbahnausbau; Finanzierung, Planungskosten und Betonung der regionalen Mobilität im Fokus.
Heidenheim streitet mit Alb-Donau-Kreis über Brenzbahnausbau; Finanzierung, Planungskosten und Betonung der regionalen Mobilität im Fokus. (Symbolbild/MS)

Brenzbahn-Ausbau: Heidenheim und Alb-Donau im Streit um Planungskosten!

Heidenheim, Deutschland - Der Streit um den Ausbau der Brenzbahn zwischen den Landkreisen Heidenheim und Alb-Donau spitzt sich zu. Der Landrat von Heidenheim, Peter Polta, hat dem Alb-Donau-Kreis ein Ultimatum gesetzt, bis zum 10. Juni an den Planungskosten für den wichtigen Schienenverkehrsweg zwischen Ulm und Aalen zu partizipieren. Der Alb-Donau-Kreis unter der Leitung von Landrat Heiner Scheffold ließ dieses Ultimatum jedoch verstreichen, was die ohnehin angespannten Beziehungen zwischen den beiden Kreisen weiter belastet, wie SWR berichtet.

Das Land Baden-Württemberg hat die Förderung für den Ausbau der Brenzbahn in den letzten Monaten drastisch erhöht. Diese Maßnahme sehen die Verantwortlichen in Heidenheim als „historische Chance“, welche eine stündliche Expressverbindung sowie einen Halbstundentakt zwischen Heidenheim und Aalen zur Folge haben wird. Gleichzeitig zielt das Projekt auf die Elektrifizierung der Bahnstrecke ab, die als entscheidend für die Zukunft des Schienenverkehrs in der Region angesehen wird.

Finanzielle Perspektiven und Unterstützung

Die Gesamtkosten für den Ausbau der Brenzbahn werden auf etwa 594 Millionen Euro geschätzt. Baden-Württemberg übernimmt nun 50 % der Kosten für die Planung und Elektrifizierung, was die finanziellen Rahmenbedingungen für das Vorhaben verbessert. Darüber hinaus hat der Alb-Donau-Kreis sich bereits mit 118.000 Euro an den Planungskosten beteiligt, während der Kreistag im Oktober eine Solidarbetragszahlung von 667.000 Euro beschlossen hat, um den Prozess voranzutreiben. Die Planungskosten für den Ausbau betragen insgesamt rund 32 Millionen Euro, von denen möglicherweise auch Bundesmittel in Höhe von 373 Millionen Euro in Anspruch genommen werden könnten, wie landkreis-heidenheim.de erläutert.

Während der Landkreis Heidenheim optimistisch in die Zukunft blickt, äußert der Alb-Donau-Kreis Bedenken hinsichtlich des tatsächlichen Nutzens des Projekts. Aufgrund der geographischen Gegebenheiten sieht der Alb-Donau-Kreis wenig verkehrlichen Nutzen, da nur ein kurzer Abschnitt der Strecke durch sein Gebiet führt. Dies führt zu Vorwürfen mangelnder Solidarität gegenüber Heidenheim, da dieser sich nicht an ÖPNV-Projekten in anderen Landkreisen beteiligt hat.

Zukunftsperspektiven

Dennoch betonen beide Landkreise ihren Willen, den Konflikt beizulegen und eine Lösung zu finden. Der baden-württembergische Verkehrsminister Winfried Herrmann gibt Entwarnung und erklärt, dass die Brenzbahn auch ohne die vollständige finanzielle Beteiligung des Alb-Donau-Kreises nicht gefährdet sei. Die Bedeutung des Projekts für die Mobilität in der Region ist unbestritten, und die anstehenden Veränderungen könnten bedeutende Impulse für die wirtschaftliche Entwicklung der Donau-Iller-Region bieten.

Angesichts der enormen Kosten von insgesamt über 1,2 Milliarden Euro für den Ausbau der Brenzbahn sowie der Bodenseegürtelbahn wird die Rolle der verschiedenen Finanzierungsquellen weiterhin entscheidend sein. Das Land plant, die gesamten Kosten für die Elektrifizierung zu übernehmen, sofern diese nicht bereits durch Bundesmittel abgedeckt sind. Die kommenden Monate werden zeigen, ob und wie die Streitigkeiten zwischen den Landkreisen beigelegt werden können und ob der Ausbau der Brenzbahn wie geplant voranschreiten kann.

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OrtHeidenheim, Deutschland
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