Mannheim gedenkt Polizisten: Ein Jahr nach dem tödlichen Messerangriff

Transparenz: Redaktionell erstellt und geprüft.
Veröffentlicht am

Am 31. Mai 2025 gedachte Mannheim des getöteten Polizisten Rouven Laur mit einer Gedenkfeier und interreligiösem Friedensgebet.

Am 31. Mai 2025 gedachte Mannheim des getöteten Polizisten Rouven Laur mit einer Gedenkfeier und interreligiösem Friedensgebet.
Am 31. Mai 2025 gedachte Mannheim des getöteten Polizisten Rouven Laur mit einer Gedenkfeier und interreligiösem Friedensgebet.

Mannheim gedenkt Polizisten: Ein Jahr nach dem tödlichen Messerangriff

Am 31. Mai 2025 trafen sich in Mannheim rund 1.500 Menschen zu einem bewegenden interreligiösen Friedensgebet, um dem vor einem Jahr getöteten Polizisten Rouven Laur zu gedenken. Dieser war am 31. Mai 2024 während eines Messerangriffs auf dem Mannheimer Marktplatz schwer verletzt worden und erlag zwei Tage später seinen Verletzungen. Bei der Gedenkveranstaltung waren auch prominente Gäste anwesend, darunter Baden-Württembergs Innenminister Thomas Strobl (CDU), Bundesinnenminister Alexander Dobrindt (CSU) und Mannheims Oberbürgermeister Christian Specht (CDU). Die Politik nahm in ihren Reden klar Stellung zu den Angriffen auf Polizeibeamte und die Notwendigkeit des Schutzes der Ordnungshüter in der Gesellschaft.

Ein zentrales Element der Gedenkveranstaltung war die Enthüllung einer Erinnerungstafel, die über die tragischen Ereignisse des vergangenen Jahres informiert. Zudem wurde eine Bodenplatte zum Gedenken an den 29-jährigen Polizisten präsentiert. Innenminister Strobl hob hervor, dass Angriffe auf Polizisten auch direkte Angriffe auf den Rechtsstaat darstellen. In seiner Rede bezeichnete Oberbürgermeister Specht Laur als vorbildlichen und mutigen Polizisten, der sein Leben im Dienst für die Allgemeinheit ließ.

Der Marktplatz als Ort des Erinnerns

Der Marktplatz, an dem der tödliche Angriff stattfand, erhielt den Titel „Platz des stillen Erinnerns“. Hier fanden sich nicht nur Bürger, sondern auch Angehörige von Rouven Laur ein, die die Hoffnung äußerten, dass der Tod ihres geliebten Familienmitglieds nicht umsonst gewesen sei. Diese Botschaft unterstrich, dass es nicht die Messer sind, sondern die Menschen, die sie führen, die für Gewalt verantwortlich sind.

Der Rückblick auf die Geschehnisse zeigte die dramatischen Auswirkungen des Anschlags. Der mutmaßliche Angreifer, Sulaiman A., wird beschuldigt, am 31. Mai 2024 sechs Menschen mit einem Messer verletzt zu haben, darunter Laur sowie fünf Teilnehmer einer Kundgebung der islamkritischen Bürgerbewegung Pax Europa. Das Verfahren gegen Sulaiman A. läuft seit Februar am Oberlandesgericht Stuttgart und umfasst schwere Vorwürfe wie Mord und versuchten Mord.

Kritik und Rückzug der Mahnwache

Eine ursprünglich von der islamkritischen Bewegung Pax Europa angemeldete Mahnwache für diesen Tag wurde zurückgezogen, was in der Öffentlichkeit für unterschiedliche Reaktionen sorgte. Die Entscheidung betonte die Sensibilität der Thematik und der damit verbundenen Emotionen, die im Zusammenhang mit dem Tod von Rouven Laur stehen.

Der Gedenktag war nicht nur ein Moment des Schweigens und des Erinnerns, sondern auch ein Appell an die Gesellschaft, den respektvollen Umgang miteinander zu fördern und Gewalt in jeglicher Form abzulehnen. Sowohl die politischen Vertreter als auch die Bürger erkannten die Wichtigkeit, diesen Anstoß für eine friedlichere Zukunft zu nutzen.

Der Anblick der zahlreich erschienenen Menschen in Mannheim verdeutlichte, dass die Erinnerung an die Tragödie und die Hoffnung auf Veränderung in der Gesellschaft stark ausgeprägt sind. Sowohl die Bürger als auch die politischen Vertreter machten deutlich, dass solche Angriffe nicht ignoriert werden dürfen und dass der Schutz von Polizeibeamten oberste Priorität hat. Der Tag endete mit dem gemeinsamen Wunsch nach Frieden und der Bekräftigung, dass der Einsatz für Sicherheit und Recht nicht in Vergessenheit geraten sollte.