Gewittergeheimnisse: So entstehen Blitze und was Sie beachten sollten!
Erfahren Sie, was bei Gewittern passiert, wie Blitze entstehen und welche Sicherheitsmaßnahmen wichtig sind. Aktuelle Statistiken und Fakten.

Gewittergeheimnisse: So entstehen Blitze und was Sie beachten sollten!
Gewitter sind ein faszinierendes und zugleich gefährliches Naturphänomen, das durch aufsteigende, feuchte Luftmassen entsteht. Diese Luftmassen sind in der Regel wärmer als ihre Umgebung und tragen zur Bildung von Haufenwolken (Cumulus) bei, die sich bei bestimmten Bedingungen weiterentwickeln können. Daraus entstehen die mächtigen Gewitterwolken, bekannt als Cumulonimbus, die Höhen von 10 bis 20 Kilometern erreichen können, abhängig von der geografischen Lage. Dabei entsteht ein komplexes Netzwerk elektrischer Spannungen, das mehrere Millionen Volt erreichen kann. Dies berichtet ZVW.
In diesen Gewitterwolken herrschen starke Aufwinde, die kleine Eisteilchen nach oben transportieren. Durch Kollisionen mit größeren, flüssigen Wassertröpfchen kommt es zu einer Ladungstrennung: Eiskristalle laden sich positiv auf, während die Wassertröpfchen negativ geladen werden. Diese Ladungstrennung führt zu Spannungen innerhalb der Wolke, die sich als Blitze entladen können, sei es innerhalb der Wolke, zwischen verschiedenen Wolken oder zwischen Wolken und dem Boden. Blitze sind nicht nur spektakulär, sondern können auch mehrere Kilometer lang sein; ein besonders langer Blitz wurde 2020 in den USA mit einer Länge von über 750 Kilometern dokumentiert.
Gefahren und Schutzmaßnahmen
Blitze können die Luft auf beeindruckende 30.000 Grad Celsius erhitzen. Diese rapide Temperaturerhöhung bewirkt eine explosive Ausdehnung der Luft, die als Donner wahrgenommen wird. Interessanterweise geschieht dies so schnell, dass die Schallgeschwindigkeit überschritten wird. Daher wird empfohlen, zur Abschätzung der Entfernung eines Gewitters die Sekunden zwischen Blitz und Donner zu zählen und das Ergebnis durch drei zu teilen – dieser einfache Trick kann helfen, rechtzeitig Schutz zu suchen.
In Deutschland wurden im Jahr 2024 mehr als 1,5 Millionen Blitze mit einer Stromstärke von mindestens 5 kA registriert, was die höchste Zahl seit 2018 darstellt. Davon schlugen rund 210.000 Blitze auf den Boden ein, im Schnitt also alle zweieinhalb Minuten. Besonders gefährlich sind die stärksten Blitze, die gegen Ende eines Gewitters auftreten können. Diese erreichen Stromstärken über 150.000 Ampere und in extremen Fällen sogar über 300.000 Ampere. Schutz sollte in festen Gebäuden oder Autos gesucht werden. Im Freien ist es ratsam, hohe Objekte und Gewässer zu meiden.
Der Geruch nach Regen
Ein Phänomen, das vielen bekannt ist, ist der charakteristische Geruch nach Regen, der bei den ersten Tropfen auf trockenem Boden entsteht. Dieser wird als Petrichor bezeichnet und entsteht durch eine Kombination von natürlichen Ölen aus Pflanzen und der Bläschenbildung beim Auftreffen der Regentropfen. Diese besonderen Düfte und die von Blitzen erzeugte elektrische Spannung tragen zur einzigartigen Atmosphäre während Gewittern bei.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Gewitter nicht nur beeindruckende Naturereignisse sind, sondern auch eine Vielzahl von physikalischen Prozessen in Gang setzen. Sie erhöhen die elektrische Spannung zwischen Atmosphäre und Erdboden und wirken somit wie elektrostatische Generatoren. Forschungen über Gewitter und Blitze sind nicht nur für die Wettervorhersage von Bedeutung, sondern auch für den Schutz vor Blitzschäden und zur Verbesserung der Sicherheitsmaßnahmen bei Gewittern.