Prozess gegen Jugendliche: Brandanschlag auf Barbershop erschüttert Backnang

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Prozess gegen vier Männer in Stuttgart wegen versuchten Mordes und Drogenhandels nach Brandanschlag auf Barbershop in Backnang.

Prozess gegen vier Männer in Stuttgart wegen versuchten Mordes und Drogenhandels nach Brandanschlag auf Barbershop in Backnang.
Prozess gegen vier Männer in Stuttgart wegen versuchten Mordes und Drogenhandels nach Brandanschlag auf Barbershop in Backnang.

Prozess gegen Jugendliche: Brandanschlag auf Barbershop erschüttert Backnang

Am 4. Juni 2025 hat der Prozess gegen vier junge Männer am Landgericht Stuttgart begonnen. Ihnen werden schwerwiegende Vorwürfe vorgeworfen, die sowohl versuchten Mord als auch Drogenhandel umfassen. Angeklagt sind ein 20-Jähriger, zwei 16-jährige Brüder und ein 19-Jähriger, die gemeinsam für einen Brandanschlag auf einen Barbershop in Backnang im Dezember 2024 verantwortlich gemacht werden. Der Anschlag sorgte für erhebliches Aufsehen in der Region und hat das Sicherheitsgefühl der Anwohner stark erschüttert.

Die Staatsanwaltschaft wirft den Angeklagten vor, mit Molotowcocktails einen gezielten Angriff auf die Fassade des Friseursalons unternommen zu haben. Der 20-Jährige soll den Auftrag gegeben und telefonisch Anweisungen erteilt haben, während die anderen angeklagten Männer die explosives Zubehör herstellten. Während des Anschlags, der gegen 2:20 Uhr stattfand, schliefen mehrere Familien mit Kindern in den oberen Geschossen des Gebäudes, was die Gefährlichkeit der Tat zusätzlich erhöht. Die Angeklagten hätten dabei den Tod von 14 Personen billigend in Kauf genommen, obwohl die Flammen schnell erloschen, ohne das Leben der Anwohner in Gefahr zu bringen. Allerdings führte der Brandanschlag zu erheblicher Verwüstung und einem Hagel von Glassplittern.

Details zum Prozess

Der Prozessauftakt dauerte etwa eine halbe Stunde, in der die Anklage verlesen wurde. Die Vorwürfe reichen von versuchtem gemeinschaftlichen Mord mit gemeingefährlichen Mitteln bis hin zu versuchter schwerer Brandstiftung mit möglicher Todesfolge. Zudem wird dem 20-Jährigen vorgeworfen, in 26 Fällen mit Cannabis und Kokain gehandelt zu haben, insgesamt sollen etwa 2 kg Marihuana und 200 g Kokain verkauft worden sein. Die Beträge für die Drogenverkäufe reichten in einzelnen Fällen bis zu 2.500 Euro. Der 19-Jährige wird beschuldigt, in zwei Fällen geholfen zu haben, während die 16-Jährigen ihre Unterstützung in ein oder zwei Fällen geleistet haben.

Die Beweggründe für den Brandanschlag bleiben bislang unklar. Nach der ersten Sitzung wurde der Prozess unterbrochen und soll am 23. Juni fortgesetzt werden, wobei die Staatsanwaltschaft weitere Beweise und Zeugen präsentieren wird. Die Einwohnerschaft in Backnang wartet besorgt auf eine zügige Klärung des Falles, da dessen Auswirkungen auf die Sicherheit in der Region weitreichend sein könnten. Die dramatischen Ereignisse und das Ausmaß der Vorwürfe haben nicht nur für Angst unter den Anwohnern gesorgt, sondern auch den Fokus auf den Umgang mit ähnlichen Fällen in der Zukunft gerichtet.

Wie Stuttgarter Nachrichten und Mein Stuttgart berichten, ist der Verlauf dieses Verfahrens für alle Beteiligten von hoher Relevanz.