Gedenkaktion: Stolpersteine für NS-Opfer in Weinstadt am 15. Oktober!
Am 15. Oktober 2025 werden in Weinstadt zwei Stolpersteine für NS-Opfer verlegt. Künstler Günter Demnig führt die Zeremonie durch.

Gedenkaktion: Stolpersteine für NS-Opfer in Weinstadt am 15. Oktober!
In Weinstadt wird am 15. Oktober 2025 ein bewegendes Ereignis stattfinden: Die Verlegung von zwei Stolpersteinen für NS-Opfer. Diese Zeremonie, die eine bedeutende Geste des Gedenkens darstellt, wird persönlich vom Berliner Künstler Günter Demnig durchgeführt. Um 9 Uhr wird die erste Stolpersteinverlegung am Prinz-Eugen-Platz 5 in Großheppach stattfinden, wo ein Stolperstein für Friederike Anna Linder verlegt wird. Claudio hat die Patenschaft für diesen Stolperstein übernommen, was die persönliche Verbindung und das Engagement der Beteiligten unterstreicht.
Der Holocaust, der vor 80 Jahren seinen Höhepunkt fand, scheint zunehmend aus dem kollektiven Gedächtnis zu verschwinden. Sechs Millionen Menschen wurden während dieser dunklen Epoche verfolgt und ermordet. Um die Erinnerung an die Opfer lebendig zu halten, initiierte der Künstler Günter Demnig das Projekt „Stolperstein“. Diese kleinen, goldenen Pflastersteine werden vor dem letzten Wohnort der Opfer platziert und tragen den Namen, das Geburts- sowie Sterbedatum und eine kurze Beschreibung des Schicksals des Opfers. Die Stolpersteine fordern die Passanten dazu auf, innezuhalten und die Geschichten der Verfolgten zu lesen, was Teil eines dezentralen Erinnerungsansatzes ist.Die Wiener Holocaust Bibliothek berichtet von der weitreichenden Verbreitung dieser Gedenksteine in Deutschland und in Ländern, die von den Nazis besetzt waren.
Ein Schritt zur Aufarbeitung der Geschichte
Im Mai 2023 wurde der hunderttausendste Stolperstein installiert, ein Meilenstein für das Projekt, das dazu beiträgt, die Namen und Geschichten der Holocaust-Opfer lebendig zu halten. Die Installation der Stolpersteine hat nicht nur symbolische, sondern auch praktische Auswirkungen, indem sie Erinnerungen in die Öffentlichkeit trägt und Engagement für die Aufarbeitung der Geschichte fördert. Der Einsatz von Freiwilligen wie der 19-jährigen Bela Wessollek, die seit September 2022 in der Wiener Holocaust Bibliothek aktiv ist, zeigt, dass diese Erinnerungsarbeit auch von den jüngeren Generationen getragen wird.
Wessollek hat ein neues Stolperstein-Projekt initiiert und Kontakt zu den Nachkommen von Ellen Ruth Jackson aufgenommen, einer Verfolgten aus Eberswalde, die 1939 mit einem Kindertransport nach Großbritannien geschickt wurde. Gemeinsam mit Ruths Kindern plant sie, fünf Stolpersteine vor dem letzten Wohnort der Familie in Eberswalde zu installieren, was die Bedeutung der persönlichen Geschichten und Familie in der Gedenkarbeit unterstreicht.
Die bevorstehende Verlegung der Stolpersteine in Weinstadt ist nicht nur eine lokale Gedenkveranstaltung, sondern Teil eines größeren Bewegungs, der sich für die Aufrechterhaltung der Erinnerung an die Verbrechen des Nationalsozialismus einsetzt. Die Gedenksteine stehen symbolisch für das Bestreben, das Gedächtnis an die Opfer wachzuhalten und gleichzeitig eine Botschaft gegen das Vergessen zu senden.ZVW berichtet über das Ereignis und dessen Bedeutung für die lokale Gemeinschaft.