AfD in Heilbronn: Frohnmaier als Ministerpräsident - Ein neuer Kurs?
Am 2. Juni 2025 treffen sich 400 Delegierte in Heilbronn, um die AfD-Landesliste für die Wahl am 8. März 2026 aufzustellen.

AfD in Heilbronn: Frohnmaier als Ministerpräsident - Ein neuer Kurs?
Am 2. Juni 2025 fand im Kongresszentrum „Harmonie“ in Heilbronn der erste Delegiertenparteitag der AfD in Baden-Württemberg statt. Ziel war die Aufstellung der Landesliste für die bevorstehende Landtagswahl am 8. März 2026. Knapp 400 Delegierte waren versammelt, um über die Kandidaturen zu entscheiden und die Weichen für die kommenden Monate zu stellen.
Markus Frohnmaier, ein bekannter Vertreter der Partei, wurde dort ohne Bewerbungsrede in offener Abstimmung zum Ministerpräsidentenkandidaten gewählt. Diese Wahl stieß auf viel Applaus, wobei es lediglich eine Gegenstimme gab. In seiner Rede betonte Frohnmaier die Notwendigkeit einer härteren Migrationspolitik und postulierte: „Abschieben rettet Menschenleben.“ Dies untermauerte er mit dem Vorschlag, eine zusätzliche Startbahn am Stuttgarter Flughafen zu bauen, um die Zahl der Abschiebungen zu erhöhen.
Einheit und Ambitionen für Baden-Württemberg
Der Parteitag zeigte sich insgesamt einig, was sich in der Tatsache widerspiegelt, dass es keine Kampfkandidaturen um die aussichtsreichen Plätze gab. Die Einigkeit wird unter anderem der Professionalität von Markus Frohnmaier und seines Co-Vorsitzenden Emil Sänze zugeschrieben. Die AfD-Bundesvorsitzende Alice Weidel äußerte, dass die Partei das beste Ergebnis in einem westdeutschen Bundesland erzielen wolle. Bei der letzten Wahl 2021 hatte die AfD in Baden-Württemberg lediglich 9,7 Prozent der Stimmen erhalten, während aktuelle Umfragen der Partei nun 19 Prozent zusprechen, was sie gleichauf mit den Grünen platziert. Die CDU führt mit 31 Prozent.
Ein weiteres bemerkenswertes Thema war die angesichts der aktuell fehlenden Koalitionspartner realistische Chancen auf das Ministerpräsidentenamt. Diese Situation könnte die Ambitionen der AfD gefährden, denn es gibt zurzeit keine Partei, die bereit ist, mit der AfD eine Koalition einzugehen. Frohnmaier selbst kandidiert nicht für den Landtag, sondern strebt ausschließlich das Ministerpräsidentenamt an.
Der politische Kontext
Markus Frohnmaier wird als ehemaliger Scharfmacher und Unterstützer von Björn Höcke beschrieben. Auch seine persönlichen Hintergründe, insbesondere seine Ehe mit einer russischen Frau, sorgen für Diskussionen. Kritiker werfen ihm vor, unkritisch gegenüber Wladimir Putin zu sein, obwohl er bemüht ist, dieses Bild zu korrigieren. Der Verfassungsschutz stuft die AfD als rechtsextrem ein, was den bevorstehenden Wahlkampf zusätzlich kompliziert machen könnte.
Frohnmaier ist überzeugt, dass der Erfolg der AfD schneller realisierbar sein wird als ein mögliches Verbot der Partei. Die jüngsten Entwicklungen im politischen Spektrum Baden-Württembergs könnten der AfD dabei helfen, sich entscheidend zu positionieren, vor allem wenn die aktuellen Umfragewerte aufrechterhalten werden können.
Die nächsten Monate werden entscheidend sein, um zu sehen, ob die neue Dynamik im Südwesten der AfD mit der angestrebten Führungsrolle in Baden-Baden korrespondiert.
Für weitere Informationen über den AfD-Parteitag in Heilbronn und die kommenden Wahlen, lesen Sie goodnews4.de sowie sueddeutsche.de.