Ludwigsburgs Stadtbahn in Gefahr: Oberbürgermeister warnt vor finanziellen Hürden!
Die Stadt Ludwigsburg prüft die aufgegebene Straßenbahnlinie von Markgröningen nach Ludwigsburg. Finanzielle Hürden und Planungsfragen stehen im Raum.

Ludwigsburgs Stadtbahn in Gefahr: Oberbürgermeister warnt vor finanziellen Hürden!
Aktuell steht das Stadtbahnprojekt in Ludwigsburg unter erheblichem Druck, nachdem die Stadtverwaltung signalisiert hat, die bisherigen Pläne aufzugeben. In einer Gemeinderatssitzung wurde auf die finanziellen und verkehrlichen Unmöglichkeiten hingewiesen, die das Vorhaben gefährden. Oberbürgermeister Matthias Knecht machte deutlich, dass die Stadt nicht einfach die vorhandenen Pläne „durchwinken“ könne, da die finanziellen Schwierigkeiten aufgrund teurer Sanierungsmaßnahmen und der aktuellen gesellschaftlichen Meinungsbildung immer offensichtlicher werden. Besonders die Kosten für die Strecke von Markgröningen nach Ludwigsburg, die auf fünf Millionen Euro geschätzt werden, werden vom Innenstadtverein Luis angezweifelt.
Die geschätzten Investitionskosten für die Stammstrecke von Markgröningen nach Remseck-Pattonville liegen bei etwa 26,4 Millionen Euro, während für die Innenstadtlinie 6,1 Millionen Euro angesetzt werden. Diese Schätzungen könnten um bis zu 30 Prozent variieren, was die Unsicherheit weiter erhöht. Die Betriebskosten sind derzeit nicht abzuschätzbar, und eine Förderung ist lediglich für die Reaktivierung der Bahnstrecke zwischen Markgröningen und Ludwigsburg möglich. Benedikt Hofmann, der Projektleiter, hebt hervor, dass eine Einfahrt in den Bahnhof entscheidend ist, um die Strecke schnellere in Betrieb zu nehmen.
Unklarheiten im Fortschritt
Die Herausforderungen, die das Projekt begleiten, sind beträchtlich. Michael Ilk, der Chef des Zweckverbands, warnt vor möglichen Problemen bei der Zuverlässigkeit des Fahrplans. Die erste Betriebsstufe sieht vor, dass die Züge an einer Haltestelle enden, die etwa 100 Meter vom Hauptbahnhof entfernt liegt. Zudem müssen die Tram-Train-Züge sich im Bahnhof mit zwei Stuttgarter S-Bahn-Linien koordinieren, was die Situation weiter verkompliziert. Fünf Bahnsteiggleise im Bahnhof machen einen verlässlichen Betrieb laut Expertenfraglich.
Durch die finanzielle Lage des Kreises, der sich dringend um Kliniken, Kitas und Schulen kümmern muss, ist ungewiss, ob die geplante Gemeinderatsentscheidung im Dezember 2025, die das Projekt beenden oder nur die Reaktivierung der Strecke Markgröningen–Ludwigsburg und den Ausbau des Busnetzes erlauben könnte, wie vorgesehen umgesetzt wird. Ein Teil der Bevölkerung zeigt sich angesichts dieser Unsicherheiten zunehmend skeptisch.
Mobilitätswende als entscheidender Faktor
Im Kontext der Mobilitätswende, die eine Schlüsselrolle in der nachhaltigen Stadt- und Verkehrsplanung spielt, sind alle Akteure gefordert. Laut dem Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV) ist es essenziell, alternative Verkehrsmittel zu fördern, anstatt auf den motorisierten Individualverkehr zu setzen. Öffentliche Verkehrsmittel werden in Deutschland im Schnitt nur für jeden zehnten Weg genutzt. Projekte wie die Stadtbahn sollen dringend notwendig gesteuert werden, um Passagiere von Autos auf umweltfreundliche Alternativen zu lenken, was grenzüberschreitende Kooperationen und kreative Lösungen erfordert.
Die Mobilitätswende umfasst mehrere Hauptziele, darunter die Verbesserung von Fußgänger- und Radinfrastruktur und die Nutzung elektrisch betriebener Verkehrsmittel. Nachhaltige Mobilität erfordert präzise Daten und Analysen, um bessere Planung zu gewährleisten. Das Projekt NaMIx zum Beispiel entwickelt einen Index zur Bewertung der Nachhaltigkeit der Mobilität, der Städten helfen soll, ihre Verkehrsstrategien zu optimieren.
Die nächste Sitzung zur Klärung der Fragen rund um das Stadtbahnprojekt findet am 5. November statt, bevor am 19. November eine entscheidende Sitzung zur Zukunft des Projekts angesetzt ist. In Anbetracht der Herausforderungen und der finanziellen Situation bleibt abzuwarten, welche Lösung letztlich gefunden wird.
Für detailliertere Informationen zu den bestehenden Herausforderungen und zur Mobilitätswende verweisen wir auf die Berichte der Stuttgarter Nachrichten, Nana Online und das Bundesministerium für Digitales und Verkehr.