Kornwestheim und Ludwigsburg: Hohe Grundsteuer schockt die Bürger!
Kornwestheim sieht sich ab 2025 mit der höchsten Grundsteuerbelastung in BW konfrontiert. Infos zur Reform und Hebesätzen hier.

Kornwestheim und Ludwigsburg: Hohe Grundsteuer schockt die Bürger!
In Baden-Württemberg sind Ludwigsburg und Kornwestheim unter den Städten mit der höchsten Grundsteuerbelastung, wie eine aktuelle Datenanalyse offenbart. Ludwigsburg belegt dabei den zehnten Platz mit einem Wert von 1,93 Euro pro Quadratmeter, während Kornwestheim mit 1,99 Euro pro Quadratmeter den neunten Platz einnimmt. Diese Erhebungen berücksichtigen nicht nur die örtlichen Grundsteuer-Hebesätze, sondern auch die Bodenrichtwerte, die maßgeblich für die Berechnung sind. Eine hohe Grundsteuerbelastung kann durch hohe Hebesätze, teure Grundstücke oder eine Kombination aus beidem verursacht werden. Christopher Heck vom Gemeindetag hat zudem auf ein „historisches Defizit“ in den Kommunalfinanzen hingewiesen. Er warnt vor möglichen Mehrbelastungen oder Leistungseinschränkungen in vielen Gemeinden, was eine Erhöhung der Grundsteuer zur Bewältigung dieser Herausforderungen unumgänglich machen könnte. Spitzenreiter in der Grundsteuerbelastung in Baden-Württemberg sind Tübingen mit 2,69 Euro, gefolgt von Stuttgart (2,62 Euro) und Mannheim (2,50 Euro) berichten die Stuttgarter Nachrichten.
Die anstehende Grundsteuerreform ab 2025 bringt für die Bürger in Kornwestheim wichtige Veränderungen mit sich. Die Stadt hat bereits die Hebesätze angepasst: Die Grundsteuer A liegt nun bei 320 Prozent, während die Grundsteuer B bei 270 Prozent festgelegt wurde. Diese Anpassungen erfolgen jedoch aufkommensneutral, was bedeutet, dass die Stadt keine zusätzlichen Einnahmen aus der Reform gewinnen wird. Da die Auswirkungen der Reform unterschiedlich ausfallen werden – einige Steuerpflichtige müssen mehr zahlen, während andere weniger zahlen – wird voraussichtlich eine intensive Auseinandersetzung mit den neuen Grundsteuerbescheiden erforderlich sein. Der Versand der Bescheide beginnt voraussichtlich Mitte Januar 2025. Jeder Bescheid wird ein Merkblatt mit Erläuterungen enthalten informiert die Stadt Kornwestheim.
Reformablauf und Besonderheiten
Die neue Grundsteuer wird in einem dreistufigen Verfahren geregelt: Zunächst wird ein Grundsteuerwertbescheid ermittelt, dann wird der Grundsteuerwert mit der Steuermesszahl multipliziert, und schließlich wird der Hebesatz der Kommune auf den Grundsteuermessbetrag angewendet. Die Bodenrichtwerte, die ein wichtiges Element in dieser Berechnung darstellen, wurden vom örtlichen Gutachterausschuss am 1. Januar 2022 festgelegt. All diese Aspekte sind essenziell, da die Stadt Kornwestheim an die vom Finanzamt ermittelten Grundsteuerwerte gebunden ist erläutert das Finanzamt Baden-Württemberg.
Bei einem Widerspruch gegen den Grundsteuerbescheid ist zu beachten, dass dieser innerhalb eines Monats bei der Gemeinde eingelegt werden kann. Der Einspruch gegen den Grundsteuermessbescheid sollte beim Finanzamt erfolgen. Trotz eines Einspruchs muss die Grundsteuer weiterhin bezahlt werden; eine Rückerstattung erfolgt, falls der Einspruch erfolgreich ist. Für Eigentümerwechsel gilt, dass der vorherige Eigentümer bis zur Bearbeitung durch das Finanzamt steuerpflichtig bleibt. Die Vorgaben zur Grundsteuer basieren auf Einheitswerten, die seit 1964 gelten – ein System, das kürzlich als verfassungswidrig erklärt wurde und somit die Grundlage der Reform bildet.