Kfz-Branche in BW: Mehr Geld und bessere Bedingungen für 60.000 Beschäftigte!

Kfz-Branche in BW: Mehr Geld und bessere Bedingungen für 60.000 Beschäftigte!
Korntal-Münchingen, Deutschland - In der Kfz-Branche in Baden-Württemberg wurde ein neuer Tarifabschluss erzielt, der für etwa 60.000 Beschäftigte und 9.000 Auszubildende von Bedeutung ist. Die Einigung zwischen den Arbeitgebern und der IG Metall bringt eine Erhöhung der Löhne, Gehälter und Ausbildungsvergütungen in zwei Stufen mit sich. Ab 1. Juli 2025 steigen die Gehälter um 2,3 Prozent, während Azubis in allen Ausbildungsstufen 80 Euro mehr erhalten. Für den 1. August 2026 ist eine weitere Erhöhung um 3,3 Prozent geplant. Diese neuen Tarifverträge haben eine Laufzeit von 26 Monaten und gelten bis Ende Mai 2027. Stuttgarter Nachrichten berichtet, dass die Beschäftigten außerdem bis zu fünf Arbeitstage pro Jahr unbezahlt freinehmen können.
Die Verhandlungen fanden in Korntal-Münchingen statt, wo Christian Schwaab von der IG Metall und Andreas Göritz vom Verband des Kfz-Gewerbes die Gespräche führten. Arbeitgeber haben auf den Anpassungsdruck hingewiesen, der durch die Transformation der Automobilwirtschaft entsteht. Ursprünglich hatte die Gewerkschaft höhere Lohnerhöhungen und kürzere Laufzeiten gefordert. Um den Druck zu erhöhen, wurden Warnstreiks durchgeführt, an denen seit Anfang April 23.000 Kfz-Beschäftigte teilnahmen – die höchste Zahl seit Jahren.
Erfolgreiche Tarifverhandlungen
Der Tarifabschluss könnte nicht nur die finanzielle Situation der Beschäftigten verbessern, sondern auch die Attraktivität der Branche steigern. Ralf Kutzner, ein geschäftsführendes Vorstandsmitglied der IG Metall für das Handwerk, hat die Bedeutung der Tarifverträge hervorgehoben sowie den Erfolg der Warnstreikenden gewürdigt. Die gemeinsamen Demonstrationen von Kfz-Beschäftigten aus verschiedenen Autohäusern und Werkstätten führten zu einem Anstieg der IG Metall-Mitglieder in diesen Einrichtungen. Der Feier zum Abschuss folgten bereits signifikante Fortschritte in anderen Regionen, denn der Pilot-Tarifabschluss wurde auch in Hamburg, Bayern, Niedersachsen, Schleswig-Holstein, Hessen, Nordrhein-Westfalen, dem Saarland und Ostdeutschland übernommen, wie IG Metall berichtet.
Zusätzlich zur Lohnerhöhung wurde in Baden-Württemberg eine Übernahmeregelung für ausgelernte Auszubildende und dual Studierende vereinbart. So soll auch für zukünftige Fachkräfte gesorgt werden. Eine weitere wichtige Einigung betrifft das Fahrradleasing, das nun ebenfalls Bestandteil des Tarifabschlusses ist. Ivan Curkovic, der Verhandlungsführer der IG Metall Baden-Württemberg, hat die Bedeutung der sozialen Komponenten und Lohnerhöhungen hervorgehoben, um die Attraktivität der Branche zu steigern.
Branchenspezifische Herausforderungen
Die Kfz-Branche sieht sich derzeit mit steigender Arbeitsbelastung und mangelnder Wertschätzung konfrontiert. Die Beschäftigten forderten ursprünglich 6,5 Prozent mehr Lohn und 170 Euro mehr für Auszubildende, um den Bedürfnissen der Mitarbeiter Rechnung zu tragen und den Fachkräftemangel zu bekämpfen. Aufgrund des zunehmenden Gebrauchtwagenhandels und eines schwächelnden Neuwagenverkaufs sehen sich viele Werkstätten einem erhöhten Servicebedarf gegenüber, was die Belastung für die Arbeitnehmer weiter steigert. IG Metall Baden-Württemberg betont, dass es wichtig ist, Arbeitsbedingungen und Löhne zu verbessern, um eine Abwanderung von Fachkräften zu verhindern und dem Fachkräftemangel in der Branche entgegenzuwirken.
Diese Tarifverhandlungen und deren Ergebnisse sind ein wichtiger Schritt für die Kfz-Branche in Baden-Württemberg, um langfristig auch in schwierigen Zeiten attraktiv zu bleiben und die Beschäftigten entsprechend ihrer Leistungen zu entgelten.
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Ort | Korntal-Münchingen, Deutschland |
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