Klassik Open Air ohne Feuerwerk: Artenschutz für Nachtreiher geht vor!

Klassik Open Air ohne Feuerwerk: Artenschutz für Nachtreiher geht vor!
Ludwigsburg, Deutschland - Das Klassik Open Air am Schloss Monrepos in Ludwigsburg wird in diesem Jahr am 19. Juli 2025 ohne Feuerwerk stattfinden. Dieses Verbot ist eine direkte Maßnahme zum Schutz des Nachtreihers, einer geschützten Vogelart, die auf der Roten Liste gefährdeter Brutvogelarten steht. Der Nachtreiher brütet auf der Amorinsel im Schlosssee, was den einzigen besetzten Brutplatz in Baden-Württemberg darstellt, wie die Stuttgarter Nachrichten berichten.
Ornithologen haben im letzten Jahr beobachtet, dass nach einem Feuerwerk in der Umgebung weniger Nachtreiher zu sehen waren. Dies deutet darauf hin, dass die Geräusche und Lichtblitze des Feuerwerks während der Brut- und Aufzuchtzeit eine ernste Störung für die Vögel darstellen könnten. Diese Erkenntnisse führten zu intensiven Gesprächen zwischen dem Regierungspräsidium Stuttgart, der Stadt Ludwigsburg und dem Landratsamt, die seit Herbst 2024 nach Lösungen gesucht haben. Verschiedene Abbrennorte für das Feuerwerk wurden geprüft, aber als problematisch eingestuft.
Gründe für das Verbot
Die Naturschutzbehörde hat klar festgestellt, dass das Feuerwerk eine potenzielle Gefahr für die Nachtreiher birgt. Das Landratsamt Ludwigsburg hat schließlich das Feuerwerk am Ende des Konzerts untersagt. Der Grund dafür ist nicht nur der Schutz der Vögel, sondern auch die Sorge um eine mögliche Bestandsverringerung oder gar die Verletzung von Jungvögeln, die sich in der Nähe des Brutplatzes aufhalten könnten. Laut einer ursprünglichen Annahme des Landratsamts hätte der Nachtreiher seine Brutaktivitäten bis zum Konzertzeitpunkt bereits abgeschlossen gehabt, was sich jedoch als nicht zutreffend herausstellte. Die Landkreis Ludwigsburg fügte hinzu, dass Experten revidierten, dass selbst bei einem Abstand von bis zu 800 Metern vom Brutplatz, die Geräusche eine erhebliche Störung darstellen könnten.
Reaktionen auf das Verbot
Oberbürgermeister Matthias Knecht äußerte Unverständnis über das Verbot und denkt sogar über rechtliche Schritte nach. Veranstalter Lucas Reuter bedauert die Entscheidung und betont, dass dieses Verbot das Ende des Klassik Open Air in seiner bisherigen Form bedeuten könnte. Um den fehlenden Effekt des Feuerwerks auszugleichen, planen die Organisatoren, Lichteffekte und Installationen einzusetzen. Normalerweise zieht die Veranstaltung bis zu 8.000 Zuschauer an und ist ein traditioneller Höhepunkt in Ludwigsburg.
Diese Entscheidung zeigt einmal mehr, wie wichtig der Schutz der Artenvielfalt ist und dass kulturelle Veranstaltungen in Einklang mit der Natur stehen müssen. Die Diskussion um das Feuerwerksverbot könnte in den kommenden Monaten für weiteren Gesprächsstoff sorgen, insbesondere wenn alternative Lösungen gesucht werden, um die Veranstaltung attraktiv zu halten.
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Ort | Ludwigsburg, Deutschland |
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