Hungersnot droht: Hilfsgüter erreichen Gaza, aber nicht genug!

Hungersnot droht: Hilfsgüter erreichen Gaza, aber nicht genug!
Gazastreifen, Palästina - Am Montag, dem 20. Mai 2025, sind nach fast drei Monaten wieder Hilfstransporte in den Gazastreifen gelangt. Die israelische Regierung, unter Premierminister Benjamin Netanjahu, hat die Blockade gelockert und erlaubt, dass Lkw mit dringend benötigten Gütern einfahren. In den Tagen vom 20. bis 22. Mai passierten laut der israelischen Koordinierungsbehörde COGAT 198 Lkw den Grenzübergang Kerem Schalom, die mit Nahrungsmitteln wie Mehl, Babynahrung sowie medizinischer Ausrüstung beladen waren. Diese Erleichterung kam jedoch zu spät für viele, da die Hilfsgüter nicht ausreichen, um den akuten Bedarf der Bevölkerung zu decken, was von lkz.de berichtet wird.
Am Donnerstagabend wurden 15 Lkw des Welternährungsprogramms (WFP) geplündert, während sie auf dem Weg zu Bäckereien waren, die vom WFP unterstützt werden. Philippe Lazzarini, der Chef des UN-Palästinenserhilfswerks UNRWA, äußerte, dass niemand über diese Plünderungen überrascht sein sollte. Er berichtete von Todesfällen älterer Menschen, die an dem Mangel an Medikamenten litten. Die israelische Armee hat bislang keine Stellungnahme zu den Vorfällen gegeben, während Hilfsorganisationen eindringlich vor einer drohenden Hungersnot im Gazastreifen warnen.
Ein besorgniserregendes Lagebild
Die humanitäre Situation im Gazastreifen ist zunehmend kritisch; die tägliche Essensversorgung für die 2,2 Millionen Einwohner beträgt etwa 1300 Tonnen. UN-Organisationen schätzen, dass mindestens 500 Lkw täglich nötig wären, um den Bedarf der Menschen zu decken. Aktuell kommen jedoch nur etwa 100 Lkw pro Tag an, was zu einem alarmierenden Anstieg der Verzweiflung und Unsicherheit führt, wie dw.com berichtet. Vor der Blockade waren mehr als zwei Drittel der Bevölkerung auf externe Hilfe angewiesen. Eine schockierende Zahl von 93% der Bevölkerung war zwischen dem 1. April und 10. Mai in einer Krise oder schlimmeren Zuständen, wobei 12% in katastrophalen Bedingungen lebten.
Die Blockade hat auch dazu geführt, dass das WFP mehrere seiner 25 Bäckereien im Gazastreifen schließen musste. Erst am 22. Mai konnten einige von ihnen wieder Brot backen, doch die Mengen sind keineswegs ausreichend. Lazzarini beschreibt die zur Verfügung stehende Hilfe als „eine Nadel im Heuhaufen“ und warnt, dass ohne sofortige Maßnahmen zwei Millionen Menschen extremer Hunger droht. Israel jedoch behauptet, es gebe keinen Mangel an Hilfsgütern und macht die Hamas für die Plünderungen und die verheerenden Zustände verantwortlich, eine Aussage, die die Hamas als unbegründet zurückweist, ohne dass Israel Beweise vorlegt.
UNRWA in der Krise
Die Unterstützung für das UNRWA, das mehr als eine Million Vertriebene im Gazastreifen betreut, steht aufgrund interner und externer Konflikte auf der Kippe. 18 Regierungen haben ihre finanziellen Beiträge eingefroren, nachdem Vorwürfe aufkamen, einige UNRWA-Mitarbeiter seien in Angriffe der Hamas verwickelt gewesen. Diese Unsicherheit hat die Bereitstellung von humanitärer Hilfe zusätzlich erschwert. Human Rights Watch fordert daher, die Finanzierung des UNRWA wiederherzustellen, um eine humanitäre Katastrophe im Gazastreifen abzuwenden, denn mittlerweile ist unter den Bedingungen eine Hungersnot zu befürchten, die hrw.org berichtete, die die gesamte Bevölkerung betreffen könnte.
Die vertrackte Situation im Gazastreifen erfordert dringende internationale Aufmerksamkeit und Unterstützung. Die Hilfsorganisationen arbeiten unermüdlich, doch ohne einen Zugang zu notwendigen Ressourcen und einem Ende der Blockade ist die Bevölkerung weiterhin extrem gefährdet.
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Ort | Gazastreifen, Palästina |
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