Gebührenfreie Ganztagsbetreuung: Ingersheim plant entscheidende Schritte
Ingersheim plant gebührenfreie Ganztagsbetreuung ab 2026, um Eltern zu entlasten und Schulkindbetreuung auszubauen.

Gebührenfreie Ganztagsbetreuung: Ingersheim plant entscheidende Schritte
Die Gemeinde Ingersheim hat Schritte unternommen, um die Ganztagsbetreuung für Grundschulkinder nachhaltig auszubauen. Ab dem 1. August 2026 wird ein Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung für Kinder im Grundschulalter in Kraft treten, zunächst für die erste Klassenstufe und bis August 2029 umfassend auf die Klassen eins bis vier ausgeweitet. bmfsfj.de berichtet, dass momentan rund 1,8 Millionen Kinder im Grundschulalter ganztägig betreut werden, was 56 % der entsprechenden Altersgruppe entspricht.
Ingersheim sieht sich jedoch mit der Herausforderung konfrontiert, dass die Finanzierung der Ganztagsbetreuung künftig gebührenfrei angeboten werden muss. Damit entfallen die Einnahmen aus Elternbeiträgen, und die laufenden Kosten werden vollständig von der Gemeinde getragen. Laut bietigheimerzeitung.de belief sich der Abmangel im Bereich der Schulkindbetreuung im Jahr 2024 auf etwa 360.000 Euro. Die Schulkindbetreuung soll laut den Plänen der Gemeinde beibehalten werden, zudem wird eine moderate Gebührenerhöhung empfohlen, um den Kostendeckungsgrad von bislang 28,5 Prozent zu verbessern.
Raum für eine zusätzliche Betreuungsgruppe
Um den steigenden Anforderungen gerecht zu werden, ist die Planung einer zusätzlichen Betreuungsgruppe vorgesehen. Ein geeigneter Raum in der Schillerschule wurde bereits festgelegt, der künftig mit neuer Möblierung ausgestattet werden soll. Auch die Beantragung von Fördermitteln für den Ausbau einer Mensa in der SKV-Halle beim Land soll die Betreuungssituation verbessern.
Die Bürgermeisterin von Ingersheim, Lehnert, hat betont, dass die kommenden Jahre insbesondere nach 2027 interessant werden, da dann kontinuierlich eine Klasse zur Ganztagesbetreuung hinzukommt. Dennoch gibt es Bedenken aus der Politik. Karl Seitz von der FW äußerte, dass die Gemeinde finanziell nicht in der Lage sei, die neuen Anforderungen zu erfüllen, und rechnet mit einem rechnerischen Abmangel von rund 400.000 Euro. Auch Martina Spahlinger von MiT kritisierte die unzureichenden Zuschüsse und die besorgniserregende Personalsituation.
Ein Ausblick auf die Fördermöglichkeiten
Der Bund unterstützt den Ausbau der Ganztagsbetreuung mit einem Gesamtvolumen von 3,5 Milliarden Euro, um Investitionen in die Ausstattung sowie Um- und Neubauten zu fördern. Ab 2026 wird er sich mit Betriebskosten beteiligen, die bis 2030 auf bis zu 1,3 Milliarden Euro jährlich ansteigen sollen. Dies könnte der Gemeinde Ingersheim helfen, die Herausforderungen der Ganztagsbetreuung zu bewältigen und die Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu verbessern.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der Ausbau der Ganztagsbetreuung in Ingersheim weiterhin hoch im Kurs steht, obwohl finanzielle Hürden gemeistert werden müssen. Mit einer klaren Planung und möglichen Unterstützung von Bund und Land könnte das bewährte Modell der Schulkindbetreuung zukünftig noch besser an die Bedürfnisse der Familien angepasst werden.