Erdbeer-Krise in Wäschenbeuren: Frost und Trockenheit setzen zu!
Wäschenbeuren kämpft mit Ernteausfällen bei Erdbeeren: Frost, Regen und Trockenheit belasten die heimische Landwirtschaft.

Erdbeer-Krise in Wäschenbeuren: Frost und Trockenheit setzen zu!
Die Ernte von Erdbeeren steht in dieser Saison unter einem ungünstigen Stern. Vor dem Hintergrund von Frost, Regen und Trockenheit kämpfen Erdbeerbauern in der Region Ostalb, insbesondere auf der „Plantage Schilling“ in Wäschenbeuren sowie in Neresheim, mit enormen Ernteausfällen. Laut der Schwäbischen Post haben die widrigen Wetterbedingungen, vor allem der Frost im Mai, dazu geführt, dass der Ertrag bei den ersten Blüten stark beeinträchtigt wurde. Die nachfolgende Nachblüte bringt kleinere und weniger ertragreiche Früchte hervor, was die Lieferschwierigkeiten für heimische Erdbeeren noch verstärkt.
Besonders dramatisch ist die Situation für das Klostergut Neresheim, das sein Erdbeerfeld für Selbstpflücker geöffnet hat. Trotz der hohen Nachfrage sind die Erträge unzureichend, was im Umkehrschluss zu höheren Preisen führt. Aktuell werden Erdbeeren in der Region zum Preis von 5 Euro pro Kilogramm (bis 5 kg), 4,50 Euro pro kg (bis 10 kg) und 4 Euro pro kg (ab 10 kg) angeboten.
Teure Früchte und hohe Nachfrage
Der Geschäftsführer der Erdbeerplantage Schilling, Rolf Weinzierle, berichtet von den Folgen wochenlanger Trockenheit im April und Mai, die noch verstärkt durch ihrerseits erforderliche Wasserversorgung mit 350 Kubikmetern Gießwasser aus der Ferne erklärwürdig sind. Trotz der derzeitigen Preise von 4,98 bis 5,98 Euro pro Kilogramm strömen die Kunden teilweise aus einem Umkreis von 30 km in die Plantage, um die begehrten Früchte zu ernten.
Ein Trend, der sich abzeichnet, ist der Rückgang der Freiland-Erdbeeren, während Verbraucher zunehmend auf importierte Ware zurückgreifen. Dies könnte auf die im Zusammenhang mit dem Klimawandel und extremen Wetterereignissen stehenden Ernteunsicherheiten zurückzuführen sein. Laut einer Studie, die von Land und Forst veröffentlicht wurde, hat der Klimawandel das Risiko gleichzeitiger extremen Wetterereignisse in mehreren Anbauregionen erhöht, was zukünftig auch die Preise für Nahrungsmittel weiter in die Höhe treiben könnte.
Klimawandel als Herausforderung
Die Untersuchung der Ernteeinbußen durch solche Extremwetterereignisse zeigt, dass seit 1960 bis 2014 beispielsweise in Ostasien unter ungünstigen Wetterlagen ein Rückgang von bis zu 7% in der Weizen- und Maisernte festgestellt wurde. Auch die gegenwärtigen Entwicklungen in der Ukraine verdeutlichen, wie Ernteausfälle den internationalen Markt beeinflussen können. Umso wichtiger erscheint es, dass mehr Forschung betrieben wird, um dem Klimawandel und seinen Auswirkungen auf die Landwirtschaft adäquat begegnen zu können.
Die gegenwärtige Situation der Erdbeerernte in der Region ist ein eindrückliches Beispiel dafür, wie direkt die Klimaveränderungen das Leben der Menschen und die Nahrungsmittelproduktion beeinträchtigen. Der Kampf um die Lieblingsfrucht geht weiter, doch die Herausforderungen bleiben: Kleinere Erträge und höhere Preise könnten die Verbraucher langfristig dazu bewegen, sich anders zu orientieren.