Zuckerfalle im Kinderessen: So viel Süßes steckt wirklich drin!
Marktcheck zeigt hohe Zuckerwerte in Kinderprodukten. Eltern können gesunde Alternativen finden und Risiken minimieren.

Zuckerfalle im Kinderessen: So viel Süßes steckt wirklich drin!
In der aktuellen Diskussion um die Ernährung von Kindern rückt der Zuckergehalt in Lebensmitteln immer mehr in den Fokus. Eine Untersuchung der Verbraucherzentrale hat nun ergeben, dass viele vermeintlich gesunde Produkte für Kinder in Wirklichkeit eine hohe Zuckermenge enthalten. Diese Erkenntnisse sind alarmierend und werfen Fragen zur Transparenz der Lebensmittelindustrie auf.
Bei einem umfassenden Marktcheck wurden 68 Produkte aus fünf Kategorien analysiert, darunter Quetschies, Riegel, Kekse, Frühstückscerealien und Ketchup. So stellten die Forscher fest, dass Fruchtriegel, die den Claim „Süße nur aus Früchten“ tragen, bis zu 37 Gramm Zucker pro 100 Gramm enthalten. Dieser Zuckergehalt ist vergleichbar mit dem von herkömmlichen Schokoriegeln. Produkte, die als „ohne Zuckerzusatz“ beworben werden, nutzen oft selbst süßende Zutaten wie Apfel- oder Datteldicksaft, die rechtlich nicht als zugesetzter Zucker gelten, jedoch den Zuckergehalt erheblich erhöhen. Darüber hinaus enthalten einige Ketchup-Sorten mit ähnlichem Label süßende Fruchtkonzentrate. Die WHO empfiehlt, dass Kinder-Ketchup keinen Zucker enthalten sollte, doch viele Produkte sind eher süß als würzig, was für Eltern verwirrend sein kann. Es wird dringend empfohlen, die Zutatenliste und die Nährwerttabelle genau zu überprüfen, um den Gesamtzuckergehalt im Blick zu behalten. Laut den Empfehlungen der WHO sollten Kinder maximal 12,5 Gramm Zucker pro 100 Gramm konsumieren, was bei vielen Produkten häufig überschritten wird, wie Antenne KH berichtet.
Zucker in Kindergetränken
Ein weiterer Bereich, in dem der Zuckergehalt kritisch unter die Lupe genommen wird, sind Getränke, die speziell für Kinder vermarktet werden. Eine Untersuchung zeigt, dass einige dieser Getränke bis zu 10 Gramm Zucker pro 100 ml enthalten. Der Konsum eines gesamten Trinkpäckchens kann damit bei fast jedem zweiten Getränk die Hälfte der täglich empfohlenen Zuckeraufnahme überschreiten. Produkte, die mit zugesetzten Vitaminen oder zuckerfreien Süßstoffen beworben werden, verschleiern häufig den tatsächlichen Zuckergehalt und suggerieren einen gesundheitlichen Mehrwert, der nicht immer gegeben ist. Diese Informationen stammen von der Verbraucherzentrale Niedersachsen.
Des Weiteren wird kritisiert, dass freiwillige Selbstverpflichtungen der Lebensmittelwirtschaft zur Reduktion des Zuckergehalts als unzureichend angesehen werden. In den vergangenen fünf Jahren hat sich der Zuckergehalt in gesüßten Erfrischungsgetränken mit Kinderoptik kaum verändert oder ist sogar gestiegen. Die Verbraucherzentrale fordert daher umfassende gesetzliche Regelungen, um Kinder besser vor ungesunden Lebensmitteln und Getränken zu schützen. Eltern wird geraten, die Nährwerttabellen zu beachten, um den realen Zuckergehalt zu erkennen.
Bewusstsein für Zucker und gesunde Alternativen
Bildungsinitiativen, die sich mit dem Thema Zucker auseinandersetzen, zeigen, dass bereits Schüler aktiv in die Diskussion eingebunden werden. Nach dem Einstieg in das Thema „Zucker in Lebensmitteln“ erarbeiten Schüler gemeinsam Definitionen und Auseinandersetzungen über den eigenen Zuckerkonsum. Diese Reflexion ist von großer Bedeutung, um das Bewusstsein für versteckte Zuckerquellen zu schärfen. Zudem werden Handlungsmöglichkeiten erörtert, wie beispielsweise die Wahl von selbstgemachten Alternativen aus Wasser oder Tee mit Säften, die nicht nur gesünder, sondern auch kostengünstiger und frei von unnötigen Zusätzen sind, wie BZfE informiert.
Die Notwendigkeit, die eigenen Ernährungsmuster zu überdenken und gesunde Alternativen zu suchen, wird somit immer dringlicher. Eltern und Bildungseinrichtungen sind gefordert, um Kinder vor den Gefahren einer übermäßigen Zuckeraufnahme zu schützen und Gesundheitsbewusstsein zu fördern. Bei der Auswahl von Kinderlebensmitteln gilt daher: Genau hinschauen und informierte Entscheidungen treffen.