Erdbeeren im Test: Importware nicht gefährlicher als heimische!

Erdbeeren im Test: Importware nicht gefährlicher als heimische!

Süßen, Deutschland - Eine aktuelle Untersuchung zeigt, dass importierte Erdbeeren aus Südeuropa nicht unbedingt stärker mit Pestiziden belastet sind als heimische Erdbeeren. Dies berichtet die Stiftung Warentest in einem Test, der von BR.de zusammengefasst wurde. Insgesamt wurden 23 Produkte getestet, wobei die Ergebnisse durchweg positiv ausfielen. Die Pestizidbelastung der Erdbeeren sowie deren Rückstände blieben „sehr gering bis gering“ und lagen unter den gesetzlichen Höchstwerten.

Besonders hervorzuheben ist, dass in vier Bio-Proben keine Rückstände nachgewiesen wurden, während konventionelle Erdbeeren häufig mit mehreren Wirkstoffen belastet waren. In Extremfällen konnten bis zu zwölf verschiedene Pestizide in nur einer Probe nachgewiesen werden. Eine wichtige Erkenntnis der Tester ist der signifikante Preisunterschied: Heimische Bio-Erdbeeren können bis zu fünfmal teurer sein als konventionelle Importware.

Die Bedeutung von Geschmack und Frische

Die Warentester empfehlen, heimische Erdbeeren aufgrund ihres überlegenen Geschmacks zu kaufen. Diese werden in der Regel vollreif geerntet, was zu einer besseren Aromaentwicklung führt. Demgegenüber sind importierte Erdbeeren oft weniger aromatisch und verlieren durch längere Transportzeiten wertvolle Inhaltsstoffe wie Vitamin C. Der Klimafußabdruck spielt ebenfalls eine entscheidende Rolle: Regionale Erdbeeren haben nur einen CO₂-Fußabdruck von 0,3 kg CO₂ pro Kilogramm, während Erdbeeren aus beheizten Treibhäusern in Deutschland einen weitaus höheren Fußabdruck von 3,4 kg CO₂ pro Kilogramm aufweisen.

Zusätzlich führen die Wassernutzung für den Erdbeeranbau und die schlechten Arbeitsbedingungen für Saisonarbeiter in Anbauregionen wie Huelva, Andalusien, zu weiterführenden ethischen und ökologischen Bedenken.

Vergleich zu anderen Früchten

Im Zusammenhang mit der Pestizidbelastung ist auch der Vergleich zu anderen Obstsorten relevant. Laut einem Bericht von Öko-Test wiesen im Jahr 2023 etwa 70% der untersuchten Erdbeeren Mehrfachrückstände auf, was eine höhere Belastung darstellt als im Vorjahr. Im Vergleich dazu hatten 62% der Äpfel und 100% der Bananen ebenfalls Pestizidrückstände, jedoch keine Werte über den zulässigen Grenzwerten. Bei Bananen ist anzumerken, dass die Schale höhere Rückstände aufweist als das Fruchtfleisch.

Die Problematik der Pestizide und deren Rückstände betrifft viele Obstsorten, nicht nur Erdbeeren. Verbraucher werden dazu aufgefordert, beim Kauf auf Herkunft und biologische Anbauweisen zu achten, um ihre Gesundheit und die Umwelt zu schützen.

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OrtSüßen, Deutschland
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