Brzesko: Entbindungsstation geschlossen – Neuer Fokus auf Onkologie!
Am 3. Juni 2025 beschloss der Rat des Powiats Brzeski die Umwandlung der Entbindungsstation in eine gynäkologische Onkologie.

Brzesko: Entbindungsstation geschlossen – Neuer Fokus auf Onkologie!
Am Dienstag, den 3. Juni 2025, gab der Rat des Powiats Brzeski bekannt, dass die gynäkologisch-geburtshilfliche Abteilung im Powiatshospital Brzesko in eine Abteilung für gynäkologische Onkologie umgewandelt wird. Diese Entscheidung, die im Rahmen einer Sitzung gefasst wurde, spiegelt die bevorstehenden Herausforderungen im Gesundheitswesen wider, einschließlich der sinkenden Geburtenzahlen und unzureichenden Nutzung der Entbindungsstation in Brzesko. Der Umwandlungsbeschluss wurde mit 14 Stimmen für, 4 gegen, 1 Enthaltung und 2 Abwesenden gefasst.
Die Umwandlung ist Teil einer breiteren Strategie der Gesundheitsbehörden, die aufgrund der geringen Anzahl an Geburten im Krankenhaus Brzesko als notwendig erachtet wird. In den letzten Jahren wählten weniger als ein Drittel der Frauen aus dem Powiat Brzeski eine Geburt in ihrem örtlichen Krankenhaus, viele zogen die Entbindungsstation im nahegelegenen Krankenhaus Bochni vor. Laut Informationen von Informator Brzeski wird die Entbindungsstation in Brzesko nun geschlossen, was die geburtenfreundlichen Bedingungen in Bochni voraussichtlich weiter verbessern wird, da dieses Krankenhaus zu den zehn beliebtesten Einrichtungen für werdende Mütter zählt und jährlich etwa 1500 Geburten verzeichnet.
Neue Spezialisierung: Gynäkologische Onkologie
Der Powiat Brzeski hat einen Vertrag mit dem Nationalen Gesundheitsfonds (NFZ) abgeschlossen, um Fachärzte für die neue Abteilung zu gewinnen. Diese sollen am 1. Juli ihre Tätigkeit aufnehmen. Die geplanten Operationen werden zunächst in den bestehenden Räumlichkeiten stattfinden, während parallel zwei neue Operationssäle, die die ehemaligen Entbindungsräume ersetzen sollen, in Planung sind.
Der neue Bereich der gynäkologischen Onkologie wird umfassende Behandlungen in einem spezialisierten Team anbieten. Der Leiter der Abteilung wird Prof. Dr. hab. med. Andrzej Bieńkiewicz, ein erfahrener Gynäkologe und Onkologe sein, unterstützt von Dr. n. med. Maciej Berkan, einem Spezialisten für onkologische Chirurgie, und einem qualifizierten Team von Fachärzten und Pflegekräften. Zudem wird eine enge Zusammenarbeit mit anderen Abteilungen des Krankenhauses, wie Urologie und Chirurgie, angestrebt.
Demografische Herausforderungen und ihre Folgen
Die Schließung der Brzesker Entbindungsstation ist Teil eines größeren demografischen Problems in Polen, das durch niedrige Geburtenraten und eine zunehmende Landdepopulation gekennzeichnet ist. Diese Themen werden häufig nicht ausreichend diskutiert, obwohl sie erhebliche Auswirkungen auf die kommunale Infrastruktur haben können. Schulen, Kindergärten und Entbindungsstationen verschwinden, was mittelfristig zu einer Verschlechterung der Lebensbedingungen in ländlichen Gebieten führen könnte. In diesen Diskussionen sind Maßnahmen zur Unterstützung von Familien und zur Förderung von Geburtenzahlen oftmals einseitig negativ konnotiert.
Zusätzlich zur gynäkologischen Onkologie könnte die neue Abteilung im Powiatshospital Brzesko auch eine Möglichkeit bieten, die allgemeine Gesundheitsversorgung zu verbessern und den Patientinnen zeitgemäße Behandlungsmethoden anzubieten. Ein Fokus sollte dabei auch auf vorbeugende Maßnahmen gelegt werden, wie regelmäßig durchgeführte Kontrollen zur frühzeitigen Erkennung von gynäkologischen Erkrankungen, um die allgemeine Gesundheit von Frauen im Powiat Brzeski zu fördern.
Die Herausforderungen in der Region sind komplex und erfordern eine differenzierte Betrachtung, gerade in Anbetracht der dringenden Notwendigkeit, das Bewusstsein für Gesundheitsthemen, insbesondere für gynäkologische Erkrankungen und deren Prävention, zu schärfen. Die neuen Entwicklungen im Powiat Brzeski stellen nicht nur einen Wandel in der medizinischen Versorgungsstruktur dar, sondern auch eine Chance, sich den demografischen Herausforderungen proaktiv zu stellen.