Haushaltskrise in Göppingen: Massive Einsparungen und Defizite drohen!
Göppingen präsentiert Haushaltsentwurf 2026 mit 454,6 Millionen Euro Ausgaben. Einsparungen und Defizitbewältigung im Fokus.

Haushaltskrise in Göppingen: Massive Einsparungen und Defizite drohen!
Im Landkreis Göppingen hat der neue Landrat Markus Möller (CDU) zusammen mit Kreiskämmerer Jochen Haas den Haushaltsplanentwurf für das Jahr 2026 vorgestellt. Laut SWR belaufen sich die geplanten Ausgaben auf 454,6 Millionen Euro, was einem Anstieg von 5,64 Millionen Euro im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Die Einnahmen werden voraussichtlich 453,8 Millionen Euro betragen, wodurch ein Defizit von über 800.000 Euro entsteht, das durch die Entnahme aus der Ergebnisrücklage ausgeglichen werden soll.
Die Ausgaben sind insbesondere in den Bereichen Jugend, Soziales, Gesundheit und Personal gestiegen. Um die finanziellen Belastungen zu reduzieren, schlagen die Verantwortlichen insgesamt 88 Sparvorschläge vor, die den Kreishaushalt um etwa 15,7 Millionen Euro entlasten sollen. Der Hebesatz für die Kreisumlage bleibt dabei stabil bei 36 Prozent. Allerdings ist zu erwarten, dass Städte und Gemeinden in bestimmten Bereichen keine oder weniger Zuschüsse erhalten werden.
Sparmaßnahmen und erste Auswirkungen
Die geplanten Einsparungen betreffen unter anderem die Förderung der Schulsozialarbeit und der Offenen Kinder- und Jugendarbeit. Zudem ist die Schließung aller Familientreffs im Landkreis Göppingen vorgesehen. Auch im Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) sind Einsparungen angedacht, was zu einer weiteren Belastung der betroffenen Nutzer führen könnte.
In den nächsten Jahren sollen mehrere Bau- und Sanierungsmaßnahmen verschoben werden. Aktuell liegt die Pro-Kopf-Verschuldung im Landkreis Göppingen bei 1.096 Euro, was fast doppelt so viel ist wie der Durchschnitt in Baden-Württemberg. Ein zentrales Problem bleibt die Finanzierung nicht ausfinanzierter Sozialleistungen sowie die Defizite der Kliniken im Landkreis. So wird für das Alb-Fils-Klinikum ein Defizit von 10,2 Millionen Euro im Jahr 2026 geschätzt, welches nicht mehr in vollem Umfang ausgeglichen werden soll.
Ausblick und politische Reaktionen
Die Verabschiedung des Haushaltsplans für 2026 ist für den 12. Dezember in einer Kreistagssitzung vorgesehen. Die zukünftige Finanzpolitik wird nicht nur von den aktuellen Entwicklungen, sondern auch von der Bereitschaft der Kommunen abhängen, sich aktiv mit den Herausforderungen auseinanderzusetzen. Die Plattform kommunalfinanzen-bw.de bietet dabei umfassende Informationen zu den Haushaltsplänen der Kommunen in Baden-Württemberg. Dies erleichtert die Einsichtnahme und Transparenz, die für Bürger von großer Bedeutung sind.
Angesichts der bevorstehenden Entscheidungen und der finanziellen Situation ist zu erwarten, dass sowohl politische Akteure als auch Bürger genau beobachten werden, welche Maßnahmen letztendlich beschlossen werden und welche Auswirkungen sie auf das soziale Gefüge im Landkreis haben. Es bleibt abzuwarten, wie nachhaltig die vorgeschlagenen Sparmaßnahmen die Finanzlage beeinflussen werden und ob die wichtigen Dienstleistungen im Sozialbereich aufrechterhalten werden können.