Junge Bayerns wollen bleiben: Ist die Landflucht zu stoppen?

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Junge Menschen in Bayern wollen in ländlichen Regionen bleiben. Studien zeigen, dass Wohnraum und Jobs fehlen.

Junge Menschen in Bayern wollen in ländlichen Regionen bleiben. Studien zeigen, dass Wohnraum und Jobs fehlen.
Junge Menschen in Bayern wollen in ländlichen Regionen bleiben. Studien zeigen, dass Wohnraum und Jobs fehlen.

Junge Bayerns wollen bleiben: Ist die Landflucht zu stoppen?

Die Diskussion über die Landflucht junger Menschen hat in den letzten Jahren an Momentum gewonnen, insbesondere in ländlichen Regionen Bayerns. Eine neue Studie zeigt, dass es nicht zwangsläufig unvermeidlich ist, dass junge Erwachsene in die Städte ziehen. Diese Perspektive wird von den Ergebnissen einer Untersuchung unter der Leitung von Professorin Sabine Fromm von der TH Nürnberg gestützt, die unerwartet hohe Heimatverbundenheit unter jungen Erwachsenen festgestellt hat. Laut iz.de sind junge Menschen dazu bereit, in ihrer Heimat zu bleiben, wenn geeigneter Wohnraum, Jobs und eine gute Infrastruktur zur Verfügung stehen.

In ländlichen Regionen wie Mittelfranken wird ein wachsender Bedarf an Mietwohnungen deutlich. Joshua Koch, ein 20-jähriger Spengler aus Langenzenn, berichtet, dass er nach seiner Ausbildung in der Region bleiben möchte, da er sich dort wohlfühlt und familiäre Bindungen hat. Dies spiegelt den Trend wider, dass besonders junge Männer in ihrer Heimat verwurzelt sind und die Suche nach einem sicheren Arbeitsplatz für sie von zentraler Bedeutung ist, wie die Studie von Fromm zeigt.

Strategien gegen die Abwanderung

Die ländlichen Gebiete Bayerns setzen auf gezielte Wohnraumpolitik und attraktive Förderprogramme für Investoren, um die Region für junge Menschen interessanter zu machen. Die Zahlen des Bayerischen Landesamts für Statistik belegen, dass der Trend zur Urbanisierung vor allem junge Leute unter 30 betrifft, was die Sorge um den Fachkräftemangel verstärkt. Patrick Schubert vom Landratsamt Fürth betont die Notwendigkeit, die Jugendliche aktiv über soziale Medien anzusprechen, um die Bindung an die Region zu stärken.

Ein Beispiel für erfolgreiche Ansprache der Jugendlichen ist die Dachdeckerei Märkl, die moderne Rekrutierungsmethoden wie Social Media, Jobmessen und Schulpräsenz nutzt. Michael Märkl, der Chef der Dachdeckerei, hat positive Rückmeldungen erhalten und berichtet von den Fortschritten bei der Gewinnung neuer Auszubildender. Solche Initiativen sind unerlässlich, um dem Fachkräftemangel aktiv entgegenzuwirken und talentierte junge Menschen in der Region zu halten.

Die Rolle von Projekten und Kongressen

Der Erste Bayerische Demografie-Kongress in Nürnberg, der kürzlich stattfand, thematisierte solche Projekte ausführlich. Hier wurden nicht nur Strategien zur Verbesserung der Lebensqualität in ländlichen Regionen erörtert, sondern auch Forschungsergebnisse präsentiert, die die Situation junger Menschen in Bezug auf Mobilität, Bildung und Arbeitsmarkt beleuchten. Die Ergebnisse zeigen, dass viele Jugendliche nicht nur auf der Suche nach einem Arbeitsplatz sind, sondern auch eine Wohnung benötigen, um bleiben zu können.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Ergebnisse dieser Studien und die praktischen Initiativen in ländlichen Regionen darauf hinweisen, dass Landflucht nicht die einzige Option für junge Menschen ist. Mit der richtigen Wohnraum- und Arbeitsmarktpolitik kann es gelingen, eine Generation von jungen Erwachsenen in den Heimatregionen zu halten.