Ein Leben voller Leidenschaft: Hans Müller zwischen Eschenbach und München
Ein Leben voller Leidenschaft: Hans Müller zwischen Eschenbach und München
Eschenbach, Deutschland - Hans Müller, ein prägendes Mitglied der Gemeinschaft von Eschenbach, verstarb am 25. Mai 2025 im Alter von 89 Jahren in München. Sein Leben war geprägt von einem außergewöhnlichen Engagement, sowohl in seiner Heimat als auch in der bayerischen Metropole. Bekannt für sein fröhliches Naturell und seine Vielseitigkeit, war Müller nicht nur ein Freigeist, sondern auch eine Schlüsselfigur im Verein der Landsleute aus Eschenbach. Besonders während der Migration vieler Oberpfälzer im 19. Jahrhundert, welche auf der Suche nach besseren Lebensbedingungen nach München kamen, wurde derartige Gemeinschaftsarbeit unerlässlich, um die kulturellen Bräuche zu bewahren. So wurde 1930 der „Verein der Landsleute aus Eschenbach und Umgebung“ gegründet, dem Müller über mehr als ein Jahrzehnt als Vorsitzender vorstand, bevor Helmut Haas 2003 die Leitung übernahm. Müller hatte noch viele bedeutende Momente im Verein, darunter die Organisation der „Sitzweil“ zum 70-jährigen Jubiläum im Jahr 2000, bei der rund 1.000 Gäste im Hofbräuhaus zusammenkamen.
Geboren wurde Hans Müller 1936 in Heinersreuth, wo er seine Karriere als Bäcker begann. Diese Leidenschaft begleitete ihn ein Leben lang, und auch nach seiner aktiven Berufszeit backte er weiterhin Weihnachtsplätzchen für seine Familie. Neben seiner beruflichen Laufbahn war Müller sportlich aktiv, zunächst im Tennisclub und beim SC Eschenbach, bevor er im Profi-Fußball für Vereine in Frankfurt und Villingen-Schwenningen spielte. 1972 lernte er seine Frau Maria beim Skifahren kennen, was zu einer lebenslangen Partnerschaft führte.
Engagement im Trachtenverein
Das kulturelle Engagement von Hans Müller erstreckte sich auch auf den Trachtenverein Friedberg, in den er 1956 eintrat. Dort übernahm er schnell Verantwortung und wurde 1958 Jugendleiter. Mit der Zeit nahm er verschiedene Ämter ein, darunter 2. Gauvorplattler, 1. Vereinsvorplattler und schließlich von 1980 bis 1998 als 1. Vorsitzender. Unter seiner Leitung konnte der Trachtenverein 1993 sein 70-jähriges Bestehen mit einer neurestaurierten Vereinsfahne feiern. Diese prägenden Erfahrungen und die Freude am Brauchtum spiegeln sich auch in seiner Rede zum 85. Geburtstag wider, als eine Abordnung des Trachtenvereins ihm Glückwünsche überbrachte.
Besonders beeindruckend ist Müllers Einsatz während des Atbayrisch-Schwäbischen Gaufestes 1986, das unter seiner Ägide stattfand. 2007 wurde er schließlich zum Ehrenvorstand ernannt, ein Hochamt seiner ehrenamtlichen Arbeit. Müller war nicht nur eine prägende Figur im Trachtenverein, sondern auch ein Vater von zwei Töchtern und Großvater von vier Enkelkindern, die ihm große Freude bereiteten.
Dauerhafte Erinnerungen und Abschied
Hans Müller bleibt unvergessen in den Herzen vieler. Seine Beisetzung am 2. Juni 2025 auf dem Münchner Nordfriedhof fand im Kreise seiner Familie und der Vereinsmitglieder statt. Sein Vermächtnis als Brückenbauer zwischen den Kulturen lebt weiter, und seine Geschichten werden auch künftig ein Teil der Erinnerungen an die Geschichte der Eschenbacher in München bleiben.
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Ort | Eschenbach, Deutschland |
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