Nilgänse in Esslingen: Hübsche Vögel mit einem großen Problem!
Nilgänse in Esslingen: Hübsche Vögel mit einem großen Problem!
Esslingen, Deutschland - In Esslingen stellt die Nilgans ein wachsendes Problem dar, insbesondere in städtischen Parks und am Neckarfreibad. Diese ursprünglich in Afrika heimischen Vögel wurden seit dem 18. Jahrhundert als Ziergeflügel in Europa gehalten und erfreuen sich heutzutage ebenfalls in den deutschen Städten großer Beliebtheit. Jedoch bringen sie einige Herausforderungen mit sich. Die Stadt hat daher ein „Gänsemanagement“ ins Leben gerufen, um die Vögel aus beliebten Aufenthaltsorten fernzuhalten, berichtet die Esslinger Zeitung.
Zu den zentralen Problemen zählen die Aggressivität und Lautstärke der Nilgänse sowie die enorme Menge an Kot, die sie hinterlassen – bis zu einem Kilogramm pro Tag. Dies kann gerade in Freizeitbereichen wie Freibädern erhebliche Unannehmlichkeiten verursachen. Glücklicherweise gilt der Kot als nicht gefährlich für Menschen, da die meisten Krankheitserreger harmlos sind. Trotzdem wird die Ansammlung von Kot als störend wahrgenommen, was die Notwendigkeit von Maßnahmen zur Eindämmung der Population unterstreicht.
Maßnahmen zur Eindämmung der Nilgans-Population
Die Stadtverwaltung hat verschiedene Ansätze entwickelt, um der Situation Herr zu werden. Dazu gehören das Identifizieren von beliebten Liegeplätzen der Nilgänse und Gestaltungselemente, die diese unattraktiv machen könnten. Mögliche Maßnahmen reichen von der Anlegung kniehoher Blühwiesen bis zu gezielten Erschreckungsmethoden oder sogar der Entnahme einzelner Tiere. Das Fangen oder Töten von Wildvögeln kann allerdings in Baden-Württemberg mit hohen Geldstrafen geahndet werden.
Ein weiteres diskutiertes Thema ist die potenzielle Bejagung der Nilgans. Diese ist grundsätzlich möglich, solange die Tiere genutzt werden; Nilgänse sind essbar und ihr Fleisch soll typisch für Entenfleisch sein. Dennoch sind die Meinungen über die Notwendigkeit und Wirkung einer flächendeckenden Bejagung geteilt. Laut dem National Geographic plädieren Naturschutzverbände wie der NABU für alternative Vorgehensweisen, wie Vergrämung und Fütterungsverbote, anstatt einer drastischen Reduzierung der Bestände.
Klimatische Gegebenheiten und Ausbreitung
Die Nilgans gehört zu den sogenannten Neozoen, einer Gruppe gebietsfremder Arten, deren Zahl in Deutschland in den letzten 170 Jahren stetig zugenommen hat. Aktuell gibt es rund 900 etablierte Neobiota-Arten, wovon etwa 320 zu den Wirbeltieren zählen, wie die Information vom Bundesamt für Naturschutz zeigt. Diese Zunahme steht in direktem Zusammenhang mit dem globalen Handel und der zunehmenden Mobilität. Zukünftige klimatische Veränderungen könnten die Ausbreitung dieser Arten weiter begünstigen, da die vorhandenen klimatischen Barrieren nachlassen.
In Esslingen wird das Thema der Nilgänse weiterhin beobachtet und durch geeignete Managementstrategien angegangen. Die Balance zwischen Naturerhalt und den Bedürfnissen der Bürger bleibt eine Herausforderung, die es in Zukunft zu meistern gilt.
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Ort | Esslingen, Deutschland |
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