Zukunft Leinfelden: Bürger diskutieren geplante Entwicklung des Gewerbegebiets
Leinfelden-Echterdingen plant die Zukunft seines Gewerbegebiets. Bürger und Unternehmer diskutieren Strategien zur städtebaulichen Entwicklung.

Zukunft Leinfelden: Bürger diskutieren geplante Entwicklung des Gewerbegebiets
Am 2. Oktober fand in der Filderhalle ein bedeutender Workshop und eine Informationsveranstaltung zur Entwicklung des Gewerbegebiets in Leinfelden statt. Engagierte Bürger sowie Unternehmer hatten die Gelegenheit, sich aktiv an der Diskussion über die städtebauliche Zukunft zu beteiligen. Unter dem Motto „Leinfelden diskutiert die Zukunft seiner Mitte“ wurden in zwei Thementischen zentrale Aspekte behandelt, darunter die Nutzung von Quartiersgaragen, zentrale Parkeinrichtungen sowie Nahversorgung und Aufenthaltsqualität. Die Veranstaltung zielte darauf ab, langfristige Strategien zur aktiven Gestaltung von Transformationsprozessen in Wirtschaft und Gesellschaft zu entwickeln.
Die öffentliche Veranstaltung am Abend bot zudem spannende Impulse aus Praxis und Forschung. Alexander Lenk von der Robert Bosch GmbH beleuchtete das Konzept des „offenen Campus“ und stellte das Reutlinger Beispiel vor. Darüber hinaus sprach Andreas Hofer von der IBA’27 über das Leitbild der „Produktiven Stadt“, welches als richtungsweisend für die geplante Entwicklung gilt. Die Planung für Leinfelden umfasst ein ganzheitliches Konzept, das das gesamte Gewerbegebiet, das Rathaus-Umfeld, die Bahnhofstraße und den Neuen Markt einbezieht. Ein zentrales Ziel der Planer ist es, einen „Sprung über die Gleise“ zu realisieren, um eine Verbindung zwischen den beiden Stadtseiten herzustellen und dabei Wohnen, moderne Arbeitsplätze, Natur sowie Freizeit und Mobilität zu vereinen.
Wichtige Impulse für die Stadtentwicklung
Wie die IBA’27 berichtet, wird sie als zentraler Impulsgeber für die Transformation von industriell genutzten Flächen angesehen. Die Internationalen Bauausstellungen haben sich seit 1979 kontinuierlich weiterentwickelt und dienen heute als wichtige Instrumente für Architektur- und Regionalentwicklung. Ein Beispiel für den Erfolg solcher Maßnahmen ist die IBA Emscher Park, die zur Revitalisierung von industriellen Konversionsgebieten beigetragen hat. Schlüssel zu einem erfolgreichen Entwicklungsprozess sind unter anderem politischer Wille und die Berücksichtigung struktureller sowie ökologischer Themen.
Die Herausforderung, ein Gleichgewicht zwischen den Anforderungen der Stadtentwicklung und dem Schutz des Klimas zu finden, wird auch durch den zunehmenden Flächenverbrauch verstärkt. Die Mitwirkungsbereitschaft der Unternehmer wird als entscheidend für die Umsetzung von Maßnahmen gesehen. Besonders in der Region Stuttgart wird zudem die unzureichende blaue Infrastruktur bemängelt, die den Zugang zum Neckar betrifft. Hier wird ein fehlender Bezug zum Wasser als bedeutendes Defizit wahrgenommen.
Ausblick und nächste Schritte
Für die Stadt Leinfelden sind die nächsten Schritte bereits in Planung. Eine Arbeitsphase für die Planungsteams zur städtebaulichen Mitte von Leinfelden ist vorgesehen. Die Empfehlungskommission wird Anfang Februar die eingereichten Arbeiten bewerten, und die Ergebnisse der Planungsteams sollen im März 2026 der Öffentlichkeit präsentiert werden. Die Rückkehr von Produktion in die Stadt erfordert ein erweitertes Planungsrecht, um diesem wachsenden Bedarf gerecht zu werden.
Ein engaging Bürgerbeteiligungsansatz und die Einbindung der Unternehmer werden als essenziell für die aktive Gestaltung des öffentlichen Raums erachtet. Die IBA’27 hat bereits zahlreiche Projekte zur Bodenpolitik und nachhaltigen Stadtentwicklung initiiert, die auch in Leinfelden einen wichtigen Einfluss auf die zukünftige Ausrichtung des Gewerbegebiets haben können. Der Austausch von Ideen und Konzepten wird die Grundlage für eine zukunftsfähige und lebendige Stadtentwicklung schaffen.
Für weitere Informationen und Details zu den Entwicklungen in Leinfelden und den Initiativen der IBA’27 siehe Leinfelden-Echterdingen und IBA’27.