Steuerbetrug: Jürgen Rudloff kämpft erneut vor Gericht um sein Paradies
Jürgen Rudloff, ehemaliger Bordellbetreiber in Leinfelden-Echterdingen, steht erneut wegen Steuerhinterziehung vor Gericht.

Steuerbetrug: Jürgen Rudloff kämpft erneut vor Gericht um sein Paradies
Jürgen Rudloff, ehemaliger Betreiber des Bordells Paradise, steht wieder im Rampenlicht der Justiz und muss sich erneut vor Gericht verantworten. Der Grund: Eine Anklage wegen Steuerhinterziehung in Höhe von 1,3 Millionen Euro. Dies berichtet die Stuttgarter Nachrichten. Rudloffs Anwalt fordert die Einstellung des Verfahrens, während der Angeklagte selbst sich nicht zu den Vorwürfen äußert.
Aktuell lebt Rudloff wieder in seiner Villa im Stuttgarter Westen und zeigt sich im Stadtleben, besucht Cafés und Veranstaltungen im Rathaus, ist jedoch nicht mehr in TV-Talkshows aktiv. Diese Rückkehr in die Öffentlichkeit erfolgt, nachdem er eine fünjährige Gefängnisstrafe wegen Beihilfe zum Menschenhandel, Zwangsprostitution und Betrugs abgesessen hat. Diese Strafe wurde im März 2021 nach zwei Dritteln der Haftzeit zur Bewährung ausgesetzt.
Vorbelastung und Gerichtsurteile
Jürgen Rudloff hat eine belastete Vorgeschichte. Er wurde am Landgericht Stuttgart bereits wegen seiner Rolle als Boss der Bordellkette „Paradise“ verurteilt. Diese Vorfälle, die sich während seiner Zeit an der Spitze des Unternehmens ereigneten, hatten weitreichende Folgen. So wurde Rudloff in einem früheren Verfahren der Beihilfe zum Menschenhandel, der Zuhälterei und des Betrugs schuldig gesprochen und erhielt eine Freiheitsstrafe von drei Jahren und drei Monaten. Darüber hinaus erhielt ein dritter Angeklagter, ein steuerlicher Berater, wegen Beihilfe zum Betrug eine Bewährungsstrafe von einem Jahr und vier Monaten, wie die Tag24 berichtet.
Die Bordellbetreiber hatten sich ursprünglich als ein sauberes und ehrliches Vorzeigebordell präsentiert. Der Vorsitzende Richter stellte jedoch in den vorherigen Verfahren fest, dass Prostituierte von gewalttätigen Gruppen wie den Hells Angels und United Tribuns in das Großbordell im Leinfelden-Echterdingen (Kreis Esslingen) gebracht wurden. Berichte zufolge wurden viele der Frauen oft bedroht, geschlagen und erniedrigt, um sie gefügig zu machen, wobei einige von ihnen sogar unter 21 Jahre alt waren.
Die strafrechtlichen Verwicklungen und Rudloffs umstrittene Vergangenheit werfen einen Schatten auf seine Rückkehr in die Zivilgesellschaft. Ob er diesen Weg dauerhaft beschreiten kann, bleibt abzuwarten, denn die aktuellen Vorwürfe stehen einer vollständigen Rehabilitation möglicherweise im Weg.