Eberspächer: Unsichere Zukunft für Stellen in Esslingen und Rheinland-Pfalz

Eberspächer in Esslingen sichert bis 2027 Arbeitsplätze trotz globalem Stellenabbau. Herausforderungen durch E-Mobilität bleiben bestehen.
Eberspächer in Esslingen sichert bis 2027 Arbeitsplätze trotz globalem Stellenabbau. Herausforderungen durch E-Mobilität bleiben bestehen. (Symbolbild/MS)

Eberspächer: Unsichere Zukunft für Stellen in Esslingen und Rheinland-Pfalz

Esslingen, Deutschland - Der Autozulieferer Eberspächer hat eine Einigung für seinen Stammsitz in Esslingen (Baden-Württemberg) erzielt, die betriebsbedingte Kündigungen bis Ende 2027 ausschließt. Diese Regelung kommt rund 1.000 Mitarbeitern am Hauptsitz zu Gute. Eine Entlassung ist hierbei nur mit beidseitigem Einverständnis möglich. Die Einigung ist ein Lichtblick in einer Zeit, in der Eberspächer mit stagnierenden Umsätzen und der Umstellung auf Elektromobilität kämpft. Der neue CEO Jörg Steins stellte fest, dass der Umsatz nach fünf Monaten auf dem Niveau des Vorjahres liegt, was die Herausforderungen der Branche verdeutlicht. Der Konzern erzielte im Jahr 2024 einen Umsatz von 5,3 Milliarden Euro, was einen Rückgang im Vergleich zu den 6,4 Milliarden Euro von 2022 darstellt. Merkur berichtet.

Die Lage ist jedoch nicht für alle Standorte gleich. Während der Stammsitz in Esslingen durch diese Einigung geschützt ist, gibt es für andere Standorte des Unternehmens keine Jobgarantie. Dies betrifft in besonderem Maße die Tochtergesellschaften Eberspächer catem in Herxheim und die Division Automotive Controls in Landau in der Pfalz, wo insgesamt rund 205 Stellen abgebaut werden sollen. In Herxheim sollen etwa 150 und in Landau etwa 55 Stellen gestrichen werden, während am Stammsitz nur etwa 15 Stellen betroffen sind. BW24 informiert.

Herausforderungen der E-Mobilität

Die Gründe für den geplanten Stellenabbau sind vielfältig. Die langsame Entwicklung der E-Mobilität in Deutschland und Europa sowie eine nachlassende Nachfrage nach elektrischen Fahrzeugen stellen bedeutende Herausforderungen für Eberspächer dar. Martin Peters, geschäftsführender Gesellschafter des Unternehmens, äußerte zudem, dass Aussagen zur Arbeitsplatzentwicklung an anderen Standorten schwierig seien. Dies deutet darauf hin, dass die Unsicherheit über die zukünftige Marktentwicklung auch das Personalmanagement stark beeinflusst.

Zudem hat Eberspächer kürzlich ein neues Werk für E-Auto-Heizungen in Bulgarien errichtet, dieses jedoch im Jahr 2024 verkauft. Der Wandel hin zu Elektrofahrzeugen, insbesondere angekündigt von großen Kunden wie Mercedes-Benz, hat begonnen, jedoch nicht in dem Tempo, welches von den Zulieferern erwartet wurde. Das Unternehmen steht vor der Herausforderung, sich in einem sich rapide verändernden Markt zu behaupten, in dem traditionelle Verbrenner noch immer eine große Rolle spielen. Der 31. Dezember 2027 stellt für Eberspächer die Deadline für die erfolgreiche Transformation dar.

Eberspächer führt derzeit Gespräche mit dem Betriebsrat und der Gewerkschaft, um den geplanten Stellenabbau sozialverträglich zu gestalten. Auch wenn der Konzern trotz der Rückschläge noch Potenzial an den Standorten in Rheinland-Pfalz sieht, bleibt abzuwarten, wie sich die Marktentwicklung in den kommenden Monaten gestalten wird. Die Mitarbeiter wurden bereits über die notwendigen Sparmaßnahmen informiert und können sich auf einen weiteren Wandel in der Automobilbranche einstellen.

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OrtEsslingen, Deutschland
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