Neue Führung im Tageselternverein: Aufbruch für die Kinderbetreuung!

Neue Führung im Tageselternverein: Aufbruch für die Kinderbetreuung!
Altbach, Deutschland - Im Landkreis Esslingen gibt es einen Wechsel an der Spitze des Tageselternvereins. Seit dem 1. April 2025 leitet Nicole Lauer als neue Geschäftsführerin den Verein, während Petra Heller die wirtschaftliche Leitung übernommen hat. Gemeinsam wollen sie die Erfolgsgeschichte des Vereins fortsetzen und die Herausforderungen der Kindertagespflege angehen. Der Tageselternverein, der 2010 gegründet wurde, zählt mittlerweile rund 1180 Mitglieder und umfasst 357 Kindertagespflegepersonen, darunter nur acht Männer. Im vergangenen Jahr haben diese etwa 1400 Kinder betreut, von denen zwei Drittel unter drei Jahren alt sind. Durchschnittlich kümmert sich eine Tagespflegeperson um 3,9 Kinder, was die Bedeutung dieser Betreuungsform in der Region unterstreicht. NTZ berichtet.
Am Montag fand ein Fachgespräch in Denkendorf statt, bei dem Tageseltern zusammenkamen, organisiert von Nils Schmid (SPD). Zu den Teilnehmern gehörten auch Anke Hennig, die ehemalige Tagesmutter und heutige Bundestagsabgeordnete, die sich stark für die Anerkennung von Kindertagespflege einsetzt. Hennig betonte die Chancen der Kindertagespflege, insbesondere in Bezug auf die Ganztagesbetreuung an Schulen. Ihrer Meinung nach sollte die Kindertagespflege als gleichwertige Betreuungsform für Kinder unter drei Jahren anerkannt werden, um dem Fachkräftemangel in der Branche zu begegnen. Über diesen hätte es in der letzten Zeit eine ansteigende Nachfrage gegeben, während gleichzeitig die Zahl der Betreuungspersonen rückläufig ist. Esslinger Zeitung berichtet.
Herausforderungen und Forderungen
Die Bezahlung der Tagespflegepersonen erfolgt mit 7,50 Euro pro Kind und Stunde, jedoch nur für die reine Betreuungszeit. Organisatorische Aufgaben sind in diesem Betrag nicht enthalten, was den Arbeitsaufwand für viele Tageseltern deutlich erhöht. In einem Jahr müssen sie insgesamt 300 Unterrichtseinheiten absolvieren, um sich zu qualifizieren. Diese Faktoren, gepaart mit dem hohen bürokratischen Aufwand, führen dazu, dass viele Betreuungspersonen frühzeitig aus dem Beruf ausscheiden. Zudem empfinden ältere Tageseltern die Arbeit in Kindertagesstätten häufig als zu belastend, sodass sie in Erwägung ziehen, in Schulen zu arbeiten. Esslinger Zeitung bietet weitere Einsichten.
Während des Fachgesprächs wurden auch Ideen zur Verbesserung der Rahmenbedingungen diskutiert, um die Anerkennung der Arbeit in der Kindertagespflege zu erhöhen. Hennig schlägt vor, sozialversicherungspflichtige Anstellungsverhältnisse einzuführen sowie eine bessere Fachberatung anzubieten, um die Attraktivität des Berufs zu steigern. Die Tageseltern selbst wünschen sich ebenfalls mehr Unterstützung, um ihre wichtige Rolle in der frühkindlichen Betreuung besser ausfüllen zu können.
Dass der Bedarf an Betreuungsplätzen groß ist, zeigen die aktuellen Zahlen: Im Landkreis Esslingen gibt es fünf Wochen Urlaub sowie bis zu sechs Wochen bezahlten Krankheitsausfall für Vollzeitkräfte. Trotz dieser positiven Aspekte wird die Rückläufigkeit der Zahlen von Betreuungspersonen als alarmierend wahrgenommen. Die Frage bleibt, wie die Politik hier effizient unterstützen kann, um der wachsenden Nachfrage gerecht zu werden.
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Ort | Altbach, Deutschland |
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