Post-Chaos in Kreuth: Wochenlang keine Zustellung – Anwohner sind betroffen!

Transparenz: Redaktionell erstellt und geprüft.
Veröffentlicht am

In Weissach kam es zu Postzustellungsproblemen, da ein Krankheitsfall die DHL-Auszubildenden förmlich lahmlegte.

In Weissach kam es zu Postzustellungsproblemen, da ein Krankheitsfall die DHL-Auszubildenden förmlich lahmlegte.
In Weissach kam es zu Postzustellungsproblemen, da ein Krankheitsfall die DHL-Auszubildenden förmlich lahmlegte.

Post-Chaos in Kreuth: Wochenlang keine Zustellung – Anwohner sind betroffen!

In jüngster Zeit musste der Zustellstützpunkt in Kreuth, Weissach, für eine Woche seine Auslieferungen einstellen, wodurch zahlreiche Anwohner ohne ihre erwarteten Sendungen blieben. Der Zeitraum der Nicht-Zustellungen erstreckte sich vom Dienstag, dem 17. Juni, bis zum Dienstag, dem 24. Juni. Unter den Betroffenen war eine Rottacherin aus Staudach, die auf ein für Freitag angekündigtes Paket wartete, das jedoch nicht ankam. Auch am Montag, dem 23. Juni, blieb die Post aus, während die Anwohner durch die Fenster des Zustellstützpunkts „Berge von Paketen“ wahrnahmen, die unberührt blieben. Die betroffenen Straßen erstrecken sich über die Ringberg-, Enzian- und Edelweißstraße sowie Teile von Bad Wiessee.

Sonja Radojicic, die Leiterin der Regionalen Kommunikation Süd der DHL Group, erklärte, dass eine Krankheitswelle unter den Mitarbeitern zu den Lieferverzögerungen führte. DHL wies allerdings die Behauptung zurück, dass sich die Sendungen gestapelt hätten. Es gilt eine Mindestvorgabe, dass 95% der Sendungen am dritten und 99% am vierten Werktag nach Einlieferung zugestellt werden müssen. Am Dienstagnachmittag, dem 24. Juni, kam schließlich Post an, jedoch war das Paket mit Pralinen, das die Rottacherin erwartete, geschmolzen und musste entsorgt werden, ein weiterer Beleg für die missliche Lage der Zusteller.

Hintergründe und Ursachen der Probleme

Die Probleme bei der Deutschen Post sind nicht nur lokal zu beobachten. Christina Dahlhaus, die Bundesvorsitzende der Fachgewerkschaft DPVKOM, erläutert, dass die Arbeitsbedingungen der Zusteller stark belastend sind. Eine zunehmende Arbeitsverdichtung, hohe körperliche Belastung, wechselnde Zustellbezirke und familienunfreundliche Arbeitszeiten führen dazu, dass viele Beschäftigte erkranken oder das Unternehmen nach jahrelanger Tätigkeit verlassen. Diese hohe Fluktuation resultiert in einem massiven Personalmangel, und es werden schätzungsweise mehrere Tausend Zusteller vermisst.

Die Zusteller stehen unter enormem Druck: Häufig müssen sie ihre Touren abbrechen, da die Arbeitsmenge in der vorgesehenen Zeit nicht bewältigt werden kann. Trotz einer Höchstarbeitszeit von 10:45 Stunden pro Tag reicht dies oftmals nicht aus. Der hohe Krankenstand führt zu einer Mehrbelastung der verbleibenden Mitarbeiter, die sowohl körperlich als auch psychisch stark beansprucht werden. Die unregelmäßigen Arbeitszeiten tragen zusätzlich zur Belastung bei.

Forderungen und Ausblick

Die Situation erfordert dringende Maßnahmen. Die Gewerkschaft fordert eine wirksame Einstellungsoffensive sowie planbare Arbeitszeiten und feste Wochenenden. Insbesondere die Problematik schwerer Pakete sollte durch eine Zwei-Mann-Zustellung ab 20 Kilogramm entschärft werden. Ein weiterer Schritt in Richtung Wertschätzung der Zusteller soll der „Tag des Zustellers“ sein, der am 6. Juni 2024 gefeiert werden soll, um auf die Herausforderungen der Zusteller aufmerksam zu machen und die Bedeutung ihrer Arbeit zu würdigen. Im Kontext der zunehmenden Herausforderungen innerhalb der Branche bleibt es abzuwarten, ob und wie schnell die notwendigen Veränderungen eingeleitet werden.

Die Meldungen aus Kreuth spiegeln, wie wichtig die Arbeitsbedingungen bei der Deutschen Post und deren Auswirkungen auf die Zustellung sind. Für viele Anwohner sind die Auswirkungen dieser Zustellprobleme bereits deutlich spürbar.