Junger Ehrenamtler Marcel Sitter kämpft fürs Überleben des Fußballs!
Marcel Sitter, 29, führt die Fußballabteilung des TSV Ehningen. Er betont die Wichtigkeit des Ehrenamts im Sport.

Junger Ehrenamtler Marcel Sitter kämpft fürs Überleben des Fußballs!
Marcel Sitter ist der Fußball-Abteilungsleiter des TSV Ehningen und trägt in seiner 29-jährigen Lebenszeit bereits viel zur Gemeinschaft bei. Sein Engagement im Ehrenamt zeichnet sich dadurch aus, dass er oft der Erste an Heimspieltagen ist und der Letzte, der den Platz verlässt. Sitter sieht es als seine Aufgabe, dem Verein etwas zurückzugeben und ist sich der Herausforderungen bewusst, vor denen das Ehrenamt in Deutschland steht. Denn viele langjährige Ehrenamtliche ziehen sich zurück, während die Bereitschaft junger Menschen, sich zu engagieren, abnimmt. Dies beunruhigt auch den TSV Ehningen, wo Sitter eine wichtige Rolle spielt, um das Ehrenamt aktiv zu fördern und aufrechtzuerhalten. [Krzbb] berichtet, dass er diese Verantwortung ernst nimmt und sich aktiv um die Vereinsgemeinschaft kümmert.
Der Freiwilligenarbeit im Fußball kommt eine immense Bedeutung zu. Während bundesweit über 2,2 Millionen Menschen in Amateurvereinen aktiv spielen, engagieren sich 1,6 Millionen von ihnen ehrenamtlich. Diese Zahlen spiegeln die große Rolle wider, die der Fußball in der Gesellschaft spielt. Rund 95 Prozent der Fußballvereine werden ehrenamtlich geführt, und das bedeutet, dass jede Woche Millionen Stunden freiwilliger Arbeit in die Organisation von Spielen und Trainings fließen. Laut dem DFB sind in diesem Bereich etwa 8,8 Millionen Menschen engagiert. Dies zeigt den Wert des Ehrenamts im Sport und die Notwendigkeit, dieses Engagement zu schätzen und zu fördern.
Herausforderungen im Ehrenamt
Trotz der positiven Aspekte des Ehrenamts stehen viele Vereine vor Herausforderungen. Eine der größten ist der Rückgang der Zahl der Ehrenamtlichen, was laut verschiedenen Berichten auf verschiedene Faktoren zurückzuführen ist. Fehlende Wertschätzung, hoher Bürokratieaufwand und steigende Anforderungen in der Arbeitswelt sind nur einige der Hindernisse, die viele potenzielle Ehrenamtliche davon abhalten, sich zu engagieren. Der DFB betont die Notwendigkeit einer stärkeren Anerkennung der ehrenamtlichen Arbeit und fordert steuerliche Förderung sowie langfristige Finanzierungsmöglichkeiten, um das Ehrenamt zu stärken. Bis zu 38 Prozent der Vereine empfinden bürokratische Anforderungen als großes Problem, was den Aufwand für freiwilliges Engagement zusätzlich erschwert.
Die Bedeutung des Ehrenamts im Fußball reicht über den Sport hinaus. Studien zeigen, dass das Engagement in Vereinen nicht nur die sozialen Beziehungen stärkt, sondern auch positive Effekte auf die psychische Gesundheit hat. Insbesondere bei älteren Menschen kann das Ehrenamt zur Verbesserung des sozialen Zusammenhalts beitragen und fördert das Gemeinschaftsgefühl. Der gesellschaftliche Wert des Amateurfußballs wird auf jährlich 2,61 Milliarden Euro geschätzt, wobei viele positive Effekte indirekt sind und daher schwer zu beziffern sind. Das zeigt die fundamentale Rolle, die ehrenamtliches Engagement im Alltag spielt und wie wichtig es ist, dies zu erhalten und weiterzuentwickeln.
Die positive Seite des Engagements
Die Motivation, sich im Ehrenamt zu engagieren, ist vielfältig. Rund 74 Prozent der Ehrenamtlichen handeln aus Spaß am Fußball, während 67 Prozent ihren Heimatverein unterstützen möchten. Darüber hinaus sind 60 Prozent der Aktiven motiviert, einen positiven Beitrag zur Gesellschaft zu leisten. Es handelt sich nicht nur um eine sportliche Betätigung, sondern um eine wertvolle Investition in die Gemeinschaft. Ehrenamtliche Vertreter investieren durchschnittlich 6,5 Stunden pro Woche in bürokratische Aufgaben, was zeigt, wie viel Zeit und Mühe in die Organisation fließt.
Das Engagement von Marcel Sitter und vielen anderen Ehrenamtlichen ist mehr als nur eine Freizeitbeschäftigung; es ist ein essenzieller Bestandteil der sozialen Struktur, die den Amateurfußball in Deutschland zusammenhält. Während die Herausforderungen groß sind, bleibt die Hoffnung, dass durch gezielte Unterstützung und Wertschätzung mehr Menschen dazu ermutigt werden, sich zu engagieren und somit das Ehrenamt im Fußball zukunftsfähig zu machen.